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Bakelit: Die Kulturgeschichte eines Gesamtkunststoffs

Bakelit: Die Kulturgeschichte  eines Gesamtkunststoffs
Eine Ausstellung mit Objekten der Sammlung Georg Kargl erzählt vom 20. Jahrhundert

Fernsehgeräte, die sich mit einem gerippten Gehäuse wie ein Automotor gerieren. Lampen, die wie Industriemaschinen aussehen. Stromlinienförmige Tischventilatoren, die so tun, als wollten sie den Davorsitzenden gleich in die Lüfte mitnehmen: Die Formenwelt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts quoll über von Versprechungen der Dynamik und Beschleunigung. Materiell umgesetzt wurden sie mithilfe des ersten rein synthetischen Kunststoffs, der in industriellem Maßstab Verwendung fand: Bakelit.

Für die Industriegeschichte ist der 1907 vom belgischen Chemiker Leo Hendrik Baekeland patentierte Werkstoff zweifellos wichtig – den Wiener Galeristen Georg Kargl (1955 – 2018), der leidenschaftlich Gegenstände aus Bakelit sammelte, interessierte aber die kulturelle Komponente. Diese steht auch im Zentrum der Ausstellung, die 300 Objekte aus Kargls Besitz in einem eleganten Arrangement (Gestaltung: Mladen Bizumic) vorführt (bis 26.10.).

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