Bachmannpreis: Mit Bubble Tea über die Grenzen
Bubble Tea kann eine große Hilfe sein, um nicht ins Loch zu fallen. Cornelia Travnicek hat die Geschäftsidee aus China importiert.
Soll noch einer sagen, ihr Sinologie-Studium sei wertlos!
In Krems hat die 25-Jährige dieser Tage ihr Lokal aufgesperrt, "tea-licious", und mixt das Modegetränk aus Tee, Milch, Fruchtsirup und den bunten Tapioka-Kügelchen, die im Mund lustig platzen.
"Die Versorgung in Niederösterreich ist gesichert."
Die Kritiken im März für ihren ersten Roman "Chucks" – erschienen in jenem deutschen Verlag, der auch Begley und Blixen und Enright herausbringt – waren gut, sehr gut. Aber nach ein paar Wochen ist das alles vorbei: Die Freude, die Angst, die Anspannung.
Das ist das Loch.
Konzentration
"Ich kann mir durchaus vorstellen, dass manche Schriftsteller fallen. Aber ich bin derzeit ziemlich in der wirklichen Welt verhaftet. Und es wartet doch immer der nächste Text, die nächste Lesung ..."
Zum Beispiel Ende der Woche in Klagenfurt: Die gebürtige St. Pöltnerin wurde zum Wettlesen um den Bachmann-Preis eingeladen.
Sie schreibt so selbstverständlich wie sie atmet. Fixstern will sie sein, nicht Komet. Und Kugelblitz ist sie sowieso. Mit "Chucks" verblüffte sie, weil sie, so jung, das Leben in einem einzigen Satz erklärt:
"Es liegt alles an der Konzentration."
Das Schlechte kommt ja wirklich von einer zu hohen Konzentration. Zu viele weiße Blutkörperchen – zu wenig rote – Krebs – Tod.
Oder (auch das ist Romanthema) nur Punk sein – oder, im Gegenteil, immer frische Milch im Eiskasten haben – beides auch nicht so gut.
"Es kommt auf den eigenen Charakter an, wie viele Teile man wovon braucht, um sich ,ganz" zu fühlen."
Der Bubble Tea spiegelt ihre Einstellung wieder: sich Neuem vorbehaltlos zu nähern und überall Dinge zu entdecken – "ohne Rücksicht auf Grenzen und Begrenzungen."
Klagenfurt: Ruth Klüger hält die Rede
Das 36. Mal Ab Donnerstag wird in Klagenfurt vorgelesen und diskutiert. Unter den 14 Autoren sind vier Österreicher: Leopold Federmair aus Wels, Isabella Feimer aus Wien, der in Zürich lebende Kärntner Hugo Ramnek und Cornelia Travnicek.
3sat: Am Mittwoch eröffnet Ruth Klüger ("weiter leben") die Literaturtage. Ab Donnerstag um 10.15 Uhr ist 3sat live dabei. Jury-Abstimmung und Preisverleihung ist Sonntag ab 11 Uhr. FM4 ist ebenfalls vor Ort und gibt täglich Eindrücke wieder.
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