Bachler und Drozda zur Burgtheater-Prüfung: "Erfolgreiche Zeit nicht anpatzen"

Bachler und Drozda zur Burgtheater-Prüfung: "Erfolgreiche Zeit nicht anpatzen"
Das ehemalige Burgtheater-Leitungsteam Nikolaus Bachler und Thomas Drozda über den Rechnungshof-Bericht, Barauszahlungen und politische Fehler.

"Es ist, als würde man über Baumängel bei der Wiedereröffnung des Burgtheaters in den 50er Jahren reden. So absurd ist das!“, sagt Nikolaus Bachler. Es geht nämlich zurück ins Jahr 1999: Der Rechnungshof hat die Zeit Bachlers und seines damaligen Geschäftsführers Thomas Drozda geprüft.

Der Rechnungshof hat kürzlich seinen Bericht über die Zeit von Burgtheaterchef Nikolaus Bachler und Geschäftsführer Thomas Drozda (danach u. a. SPÖ-Politiker, nun nicht mehr in der Politik) veröffentlicht. Darin bezeichnet der RH die finanzielle Lage in der frisch ausgegliederten Burg 1999 bis 2008 als „kritisch“.

Es gab Barauszahlungen in Millionenhöhe. In drei Jahren büßte das Haus 5,8 Millionen Euro an Liquidität ein. Nur Zuschüsse der Holding hätte eine weitere Verschuldung verhindert. Und das Theater habe jährlich 529.000 Euro zu wenig an Subvention erhalten.

Eine umfassende Beurteilung war wegen nicht mehr verfügbarer Unterlagen nicht mehr möglich.

Bachler und Drozda sprechen nun mit dem KURIER über die monierten Barauszahlungen in Millionenhöhe, den großen Crash nach ihrer Zeit und die Fehler der Politik. Und über die „kritische“ Finanzlage der Burg unmittelbar nach der Ausgliederung.

KURIER: Ein Problem war die Ausgliederung selbst?

Nikolaus Bachler: Das war ja keine Ausgliederung, das war eine Kindesweglegung. Sie können nicht über Nacht aus einem Bundestheaterverband mit hunderten Mitarbeitern ein Profitunternehmen machen, wenn Sie parallel dazu überhaupt keine Strukturen verändern. Dort liegt der Urgrund der angespannten Situation, die vom ersten Tag herrschte. Und mit der wir eigentlich sehr gut umgegangen sind. Wir haben investiert, wir haben das Tafelsilber nicht verkauft.

Thomas Drozda: Wir haben das Tafelsilber poliert!

Bachler: Das war später innerhalb von zwei Jahren weg.

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