Die All-Star-Band mit Musikern aus Cuba, Argentinien und Spanien, u.a. dem Conga-Spieler Abraham Rodriguez Jr., fabriziert einen perkussiven Sound, der in die Beine geht. Der Clave-Beat ist unwiderstehlich. Jose Angel trommelt sich in Rage in „Thunder Drum“. Und zu „Abie's Thing“ kommt von der Bühne prompt die Einladung zum Tanzen im Parkett.
Die Melodie übertragen vor allem die Sänger. Die beiden Bläser spielen Gegenmelodien, Kontrapunkt und improvisierte Soli. Sax-Player Yosvany Terry bedient auch ein aus Afrika stammendes Perkussionsgerät: die Shekere, im Wesentlichen ein Netz aus Perlen, die um einen Kürbis gewebt sind. Und Cohen treibt alles energisch voran, leitet mit kraftvollen Basstönen die meisten Nummern ein und gibt den Groove vor.
Anrufungen an die Orisha-Götter der Yoruba mischen sich da mit einer zärtlicheren und romantischeren Soft-Version von James Browns Jahrhundert-Ballade „It's a Man's World“ (1966) und Neuinterpretationen wie dem – instrumental - vom Impressionismus in einen weltmusikalischen Kontext gestellten „Sicilienne“ (1893) von Gabriel Fauré.
Ein Thema komponierte der gebürtige Österreicher Ernest Gold für einen Film über die Gründung Israels: „Exodus“ (1960) war ein Crossover-Hit für den Jazz-Saxofonisten Eddie Harris, inspirierte auch Bob Marley 1977 zum gleichnamigen Song. Cohen bringt's wieder anders zum Leuchten, wie schon Mongo Santamaria proklamierte: „Trommeln und singen.“ Man ist gerührt, wenn man diese Lieder hört, und wird daran erinnert, dass wir doch alle in der gleichen Sprache weinen und lächeln.
KURIER-Wertung: Vier Sterne
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