Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Schwedischer Star-DJ in Wien: Avicii
Star-DJ Avicii brachte die Krieau mit Beats und bombastischer Show zum Tanzen.

Zum Konzert“ steht auf Schildern um die Wiener Krieau. „Nanu“, denkt man. „Gibt es noch eine andere Veranstaltung?“ Aber nein, damit wird man tatsächlich auf den Weg zu Avicii gewiesen – zum Auftritt eines DJs, der Platten auflegt, sie mischt, mit eigenen Beats unterlegt.

Aber eigentlich macht er nicht einmal das live. Vieles hat er vorher zu Hause zusammengestellt, wird es von der Konserve abspielen, damit es mit der Show synchron sein kann. Aber noch sind wir nicht so weit.

Es ist erst Nachmittag, glühend heiß, und die Stimmung bei Support-Acts wie Henrik B. ist eher, als wär’s ein Picknick in einer großen Open-Air-Disco: Man holt sich Bier und Brezeln, plaudert mit den Freunden. Nur vorne im Wave Breaker kocht die Stimmung gelegentlich schon hoch.

Erst um 21.30 Uhr entert Avicii seinen monströsen Bühnenaufbau: Wie eine Ameise, die über eine Kante lugt, schauen nur Kopf und Arme des Schweden über dieser Treppen-Pyramide raus.

Fabelhafte Show

Trotzdem ist sofort gute Stimmung. Denn die Show ist fabelhaft: Die Treppen-Pyramide ist mit einem LED-Schirm verkleidet, genauso der Bühnenhintergrund , und es sieht aus, als wären sie eines. Als würden Flammen und Wasserfontänen, Wellen und Wolken über den zappelnden Avicii-Kopf flitzen. Dazu gibt es schon am Anfang Flammenwerfer und ein kleines Feuerwerk.

Und natürlich die Beats. Avicii mischt eigene Tracks wie „Addicted To You“ mit Disco-Krachern wie „Don’t You Worry Child“ von der Swedish House Mafia, vergewaltigt zwischendurch den Rock-Klassiker „Baba O’Riley“ von The Who.

Bilder von der Wiener Avicii-Show

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

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Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

Grundschema

Das ist in der Dynamik abwechslungsreich. In der Vorhersehbarkeit trotzdem monoton. Das Grundschema geht so: Ein Piano- oder Keyboard-Riff und eine Gesangsstimme beginnen ganz ruhig. Es gesellen sich tickende Beats dazu. Die werden lauter, fordernder, schneller und schnell, bis es nicht mehr geht. Das Wumm-Wumm des Bass-Beats setzt ein, eine synthetische Melodie legt sich drüber. Dann ein Break – und zurück zum Start.

Ein ritueller Ablauf, der im Wave Breaker gut Stimmung macht. Bis ganz nach hinten dringt er selten. Da gehen die ersten schon nach einer Stunde – noch bevor Avicii seinen größten Hit „Wake Me Up“ durch die Boxen jagt. Bei dem hüpfen dann von vorne bis hinten noch einmal alle ordentlich mit.

Unzufrieden ist so am Heimweg kaum jemand. Es sind nur alle schnell beim nächsten Thema: Wo können wir jetzt noch auf einen Drink gehen? Wie vermeide ich den Stau?

Es war eben ein Auftritt und kein Konzert. Ein unterhaltsames Event. Es hat die Beine bewegt – aber nicht die Seele.

KURIER-Wertung:

Fazit: Wiener Krieau als Open-Air-Disco

Show Durch LED-Schirme am Bühnenaufbau und -hintergrund, die wie ein einziger Ablauf programmiert waren und perfekt auf die Beats abgestimmte Filme zeigten, sehr beeindruckend.

Musik Ein Mix aus eigenen Nummern und House-Krachern – aufbereitet in einem immer wiederkehrenden Schema. Unterhaltsam im Wechselspiel zwischen ruhig und rasend, zwischen stampfenden Beats und Melodie. In der Wiederholung des Schemas aber monoton.

Musik für die Beine, aber nicht für die Seele
Musik für die Beine, aber nicht für die Seele

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