Autorin Elke Heidenreich: "... und dann saß ich heulend vor Glück im Zug“

Autorin Elke Heidenreich: "... und dann saß ich heulend vor Glück im Zug“
Die Volksoper Wien zeigt ab Sonntag das Familienstück „Nurejews Hund“ nach einer Geschichte der Autorin. Sie spricht über Männer in Strumpfhosen, das Altern und das Ende der Briefkultur.

Vor 20 Jahren schrieb Elke Heidenreich eine Geschichte, die zu einem Erfolg werden sollte: „Nurejews Hund“ ist eine Fantasie über den (echten) Hund des Balletttänzers Rudolf Nurejew (1938 – 1993). Ab Sonntag zeigt die Volksoper Wien ein auf diesem Text basierendes Familienstück.

„Nurejews Hund“

Das Familienstück mit Musik und Tanz von Peter te Nuyl und Keren Kagarlitsky kommt heute, Sonntag, zur Uraufführung an der Volksoper Wien. Peter te Nuyl schrieb auf der Grundlage von Elke Heidenreichs Novelle ein theatrales Drehbuch und einen Text. Keren Kagarlitsky schuf eine Collage aus bekannter Ballettmusik, Opernmelodien sowie eigens komponierten Stücken. Regie und Choreografie liegen dabei in den Händen von Florian Hurler, der den Hund damals sogar persönlich kennenlernte

Besetzung

In die Rolle des Hundes und Erzählers schlüpft Florian Carove (kleines Bild oben), Rudolf Nurejew wird gespielt von Sebastian Wendelin. Als Ballettmeisterin Marika, die sich nach Nurejews Tod um dessen Hund kümmerte, ist Ursula Pfitzner zu erleben.

KURIER: Man schreibt eine Kurzgeschichte, und 20 Jahre später wird diese zu einer Balletturaufführung an der Volksoper Wien. Damit rechnet man wohl auch nicht, oder?

Elke Heidenreich: Nein, wirklich nicht! Als man mich gefragt hat, fand ich das ganz wunderbar.

Die Geschichte klingt erfunden, aber ist sie nicht, oder?

Es hat diesen Hund tatsächlich gegeben! Ich hatte immer geschwärmt für Rudolf Nurejew, habe ihn in Wien in der Staatsoper sogar ein Mal gesehen. Jahre nach seinem Tod las ich, dass der Hund des berühmten Tänzers Rudolf Nurejew gestorben sei. Im Feuilleton der FAZ! Da dachte ich mir, über diesen Hund schreibe ich eine Geschichte. Die war natürlich vollkommen erfunden, ein Spaß, den ich mir erlaubt habe. Als der Hanser Verlag das dann als kleines Geschenkbuch mit Zeichnungen von Michael Sowa herausgab, wurde es plötzlich ein Riesen-Erfolg.

Hatten Sie eine Beziehung zum Ballett?

Nein! Ich fand Männer in Strumpfhosen immer schräg (lacht). Ich sehe, dass Ballett sehr ausdrucksstark sein kann. Aber ich habe wenig Ahnung davon. Für die Geschichte habe ich mir Rowohlts Ballettlexikon gekauft. Von dort holte ich mir all die Begriffe!

Autorin Elke Heidenreich: "... und dann saß ich heulend vor Glück im Zug“

Kommentare