Die Antwort auf Hassende? „Liebe und Kunst“ in der Volksoper

Eine „Zauberflöte“, erzählt aus der Perspektive eines jungen Buben. Die „Nacht in Venedig“ zu Strauss’ 200. Geburtstag und die „Fledermaus“ in einer „Pride Edition“. Eine Operettenaufführung zu Strauss’ unvollendetem „Aschenbrödel“-Ballett, bei dem der Komponist einem einsamen Buben erscheint. Ein Rockmusical zu Wedekinds „Frühlings Erwachen“. „Hoffmanns Erzählungen“ mit viel Freud und einer überdimensionalen Frauenpuppe. Und „Killing Carmen“, eine feministische Uraufführung rund um den Frauenmord in der Bizet-Hitoper.
Wäre der Vertrag von Lotte de Beer nicht bereits bis 2032 verlängert, dann hätte sie am Freitag ihre vorletzte Saison präsentiert: 2025/’26 ist die vierte Spielzeit der ursprünglich für fünf Jahre bestellten Direktorin. Es ist eine Art Resümee-Saison nach der Phase des Kennenlernens: Sie versammelt exemplarisch das, was De Beer, nicht ohne Widerstand, als ihre Anliegen etabliert hat. Es geht in den Inszenierungen der elf Premieren oftmals um frische Blickwinkel, um Diversität und moderne Frauenfiguren und, diesmal besonders, um eine junge Perspektive auf Musiktheater und die Welt.
2025/’26
In der kommenden Spielzeit inszeniert Lotte de Beer Mozarts „Zauberflöte“ und Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“. Insgesamt zwölf Premieren stehen auf dem Spielplan, darunter Lehárs „Der Zarewitsch“, „Die Piraten von Penzance“ von Gilbert & Sullivan, die Uraufführung von „Killing Carmen“ oder auch das Rockmusical „Spring Awakening“ nach Frank Wedekind.
Viel Strauss
Der Geburtstag von Johann Strauss wird mit „Eine Nacht in Venedig“ gefeiert, es gibt weiters „Aschenbrödels Traum“ rund um ein unvollendetes Ballett des Komponisten und eine „Fledermaus“ in der „Pride Edition“.
24 Prozent
der Volksopern-Besucher sind unter 30 Jahre alt. Die Abo-Zahl konnte laut Geschäftsführer Christoph Ladstätter um 16 Prozent gesteigert werden, die Auslastung liege derzeit bei 87 Prozent
„Junge-Menschen-Saison“
„Stimmt, es ist vielleicht unsere Junge-Menschen-Saison“, sagt De Beer vorab im KURIER-Interview. Zuvor war sie mit dem Journalisten auf einer Probebühne entlang eines Dioramas der kommenden Saison spaziert; mit Miniatur-Bühnenbildern, Zeichnungen, Skizzen, Ideen. Sie versprühte das, wofür man sie kennt: eine einladende Begeisterung für das, was auf die Bühne kommt.
Trotzdem: Die Saison ist ein spannender Moment. Ob nämlich die Neuausrichtung der Volksoper nachhaltig gelungen ist, das zeigt sich wohl genau jetzt, oder?
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