Von der Oper zu Industrial-Rock

Austra ist der zweite Vorname von Sängerin Katie Stelmanis (Mitte) und bedeutet Göttin des Lichts
Die Indie-Band Austra tritt am Dienstag in Wien und am Mittwoch in Salzburg auf.

Katie Stelmanis, Frontfrau der Indie-Band Austra, würde so gerne einmal in die Wiener Staatsoper gehen. Doch bis jetzt hatte sie bei ihren Österreich-Besuchen keine Zeit dazu. Auch wenn sie mit ihrer Band am 9. September in der Wiener Arena zu Gast ist, wird es sich nicht ausgehen. Denn am Tag drauf tritt das Trio im Rockhouse in Salzburg auf.

Dabei werden die Kanadier neben ihrem Erfolgs-Sound – Kates klare Sopranstimme über mächtigen Klavierpassagen und düsteren New-Wave-Klängen – auch experimentellere, elektronische Instrumental-Tracks von ihrer jüngsten EP "Habitat" vorstellen.

"Das heißt nicht, dass wir von jetzt an ganz anders klingen", erklärt Stelmanis im Interview mit dem KURIER. "Wir wollten nur einmal etwas Neues machen – etwas, das nicht auf meiner Stimme und hymnischen Melodien basiert. Ich liebe so viele verschiedene Stile – es war an der Zeit, das zu zeigen."

Besessen

Allerdings war Stelmanis nicht von Anfang an so offen für das ganze Spektrum der Musikwelt. "Ich war als Kind besessen von klassischer Musik, vor allem von Opern. Warum, weiß ich gar nicht. Denn meine Mum liebte Kate Bush, hat mich sogar nach ihr benannt. Und mein Dad war Frank-Zappa-Fan – lauter coole Musik, ich hätte mich mehr damit beschäftigen sollen. Aber für mich war das damals nur der Sound meiner Eltern."

Kate ging lieber zum Kinder-Chor der kanadischen Oper, sang mit zehn Jahren in Produktionen wie "La Bohème". Zur selben Zeit begann sie, Klavier zu lernen. "Aber nur, weil das das Einzige war, worin ich gut war. Denn in allem anderen, was meine Eltern mit mir ausprobierten – ob Sport oder Ballett – war ich furchtbar."

In Bezug auf Rock und Pop bezeichnet sich Stelmanis als "Spätzünder". Da kam sie erst mit 18 auf den Geschmack. Aber auch nur, weil eine WG-Freundin darauf bestand, dass sie einmal in Nine-Inch-Nails-Platten reinhört.

"Sie sagte immer, Frontmann Trent Reznor hat auch klassisches Klavier studiert, der gefällt dir bestimmt. Ich habe das lange ignoriert. Aber irgendwann einmal hat es dann gefunkt, und ich war von Nine Inch Nails genauso besessen wie von klassischer Musik. Reznor war derjenige, der mich dazu inspiriert hat, die Band zu gründen."

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