Ausstellung Sonja Gangl: Große Gesten in Graz

Ausstellung Sonja Gangl: Große Gesten in Graz
Im Grazer Künstlerhaus setzt die Künstlerin auf große Gesten: „I borrowed optimism from the past“

Sonja Gangl überlässt nichts dem Zufall, sie bevorzugt klare Linien und Formen, der genialische Pinselstrich ist dieser kompromisslosen Feinmechanikerin fremd: An ihren zarten Zeichnungen arbeitet die Grazerin, geboren 1965, mitunter monatelang. Vor allem, wenn sie sich großer Formate annimmt – wie jener, die 2013 in der Albertina zu sehen waren.

Die Ausstellung „Dancing with the End“ war dort übrigens die allererste einer Frau gewidmete Personale. Und der Titel bezog sich auf ein besonderes Projekt von Sonja Gangl, die ab 1984 in Wien an der Akademie der bildenden Künste bei Markus Prachensky und an der Angewandten bei Ernst Caramelle studiert hatte: Sie zeichnete mit Bleistift die Schlussszenen von Spielfilmen ab. Eben das „Ende“ oder „The End“ oder „Fin“, unglaublich detailliert, manche auch in Farbe. Sonja Gangl verlieh einem flüchtigen, aber endgültigen, einem deprimierenden oder beglückenden Moment Dauer. Das Ende von „Casablanca“ zum Beispiel zeichnete sie zweimal – in der deutschen wie in der englischen Version.

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