Aus für "Rebecca" am Broadway

Es sollte nach dem (gefloppten) "Tanz der Vampire" der zweite Musical-Export aus Wien werden, der es an den Broadway schafft...

Im November war in New York die Premiere von "Rebecca" geplant, ein Musical, das von den Vereinigten Bühnen Wien (VBW) zur Uraufführung gebracht worden war. Doch die Produktion steckte seit Monaten in Finanzschwierigkeiten, zuletzt fehlten 4,5 Millionen Dollar im Budget.

Am Sonntag war es nun soweit: "Rebecca" am Broadway wurde laut US-Medienberichten abgesagt – zumindest vorläufig.

Die New York Post berichtet unter Berufung auf anonyme Quellen, dass das Musical endgültig vom Tisch ist. Produzent Ben Sprecher habe den Ausfall eines Geldgebers nicht kompensieren können. Gegenüber der New York Times sprach ein Theater-Verantwortlicher noch von einer "Verschiebung" des Musicals. Sprecher wollte Sonntagabend (Ortszeit) dem Ensemble eine offizielle Mitteilung über das (vorläufige?) Ende der Show machen.

Wiener Warten

Bei den VBW hieß es auf KURIER-Anfrage am Sonntagabend, dass man diese Medienberichte ebenfalls kenne – aber selber noch nicht mehr wisse. Man warte auf eine offizielle Stellungnahme des US-Produzenten.

Die VBW haben selbst 380.000 Euro in die Show investiert, wie man vor wenigen Tagen auf KURIER-Anfrage bestätigte. Damals übte sich VBW-Chef Thomas Drozda noch in "Zweckoptimismus". Denn Sprecher habe mitgeteilt, Ersatz für den ausgefallenen Sponsor gefunden zu haben. Am heutigen Montag sollten Proben beginnen, zu denen es nun nicht mehr kommen wird.

Die 380.000 Euro der VBW seien laut Drozda "kein Steuergeld, sondern aus Erlösen der VBW international finanziert. Wir sind bestmöglich abgesichert, als wir die Kostüme und einen Eigentumsvorbehalt an den Dekorationen haben, außerdem die Übersetzung von Christopher Hampton international lizenzieren können." Das Musical sollte schon im vergangenen WinterPremiere haben, musste aber aus finanziellen Gründen verschoben werden. Die New York Times hatte übrigens Zweifel daran angemeldet, dass der kürzlich ausgefallene Geldgeber wirklich existiert habe. Auch Sprecher hatte zugegeben, den Geldgeber nie persönlich getroffen zu haben.

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