Asterix: Jetzt sind die Römer "Nudelaugn"
Es blieb bei „ Grummelgrummelbrummel“.
Das ist der Sound, wenn Asterix und Obelix wegen eines Schmarrns streiten und Obelix dem Freund den Rücken zuwendet und weggeht, Grummelgrummelbrummel (ehe sie einander in die Arme fallen, „I hätt des oes net sogn diafn!“).
Ernst Molden hat überlegt, ob er auch „Grummelgrummelbrummel“ übersetzen soll.
Er hat „Wähwähwähwähwä“ erwogen.
„Aber das Grummelbrummel ist im Asterix-Kosmos immer wieder präsent, es hat so etwas wie einen ikonischen Status und sollte dann doch genau so bleiben, wie es ist.“
Hauptsache, die „Blödmänner“ sind weg. Die Römer sind jetzt „
Nudelaugn“.
Denn der Musiker und Dichter Ernst Molden hat „Streit um Asterix“ übersetzen dürfen. Es ist das vierte Wienerische Album – nach „Da grosse Grobn“ und „Da Woasaga“ von Ostbahn-Kurti (bzw. Günter Brödl) und „Da Legionäa“ von H. C. Artmann.
„Zuerst war ich ungläubig über die Ehre, aber dann hab ich mich hingesetzt, und ich schwöre, ich habe noch nie während einer Schreibtischphase so oft, so herzhaft lachen müssen wie bei dieser Übersetzung.“
„Streit um Asterix“, Band 15 aus dem Jahr 1970, gilt als eines der besten Alben von Goscinny/Uderzo. Auch deshalb, weil die Figuren Schwächen zeigten und menschlicher wurden.
„Vuaweats Maasch, es Höödn!“ (Zum Angriff, mutige Krieger!)
Durch „Kööch uman Asterix“ – Egmont Comic Collection, nur im Buchhandel um 12,40 Euro erhältlich – zieht ein Unruhestifter seine missgünstig grüne Spur: Destructivus „is a rechde Zwidawuazn ... Wora hikummd, weans olle grean e Gsichd vua lauta schlechda Schdimmung.“
Mit seiner Hilfe führen die Nudelaugn einen bsüchologischn Griag, denn – so hat Miraculix (während er den Zaubertrank, des Dranggl, braute) betont: „Verleumdung ist eine böse Sache.“
Bei Molden, diesem Hundling, sagt der Druide stattdessen, Verleimdung is ... richtig, Verleimdung is ka Leachalschas.
Das Wienerische passt sehr gut zu Asterix und Obelix (= da Gschdeamö und da Blaade). Überhaupt dann, wenn gestritten wird. Diese Geschichte ist ewig aktuell.
Ernst Molden: „Irgendein gallisches Dorf gibt es ja immer in Wien. Im Augenblick findet der malerischste und unpackbarste Kööch im Nationalrat und in seiner Umgebung statt.“
Sei gusch und dua ruadan! (Befehl an uns Galeerensträflinge: Halt den Mund und rudere.)
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