Bauen für eine bessere Welt mit Kreativität, Ethik und Ästhetik
Alternative, sozial engagierte Architektur der vergangenen Jahre steht im Mittelpunkt im Architekturzentrum Wien: Die von Andres Lepik kuratierte Schau "Think Global, Build Social!" (bis 30. Juni) zeigt aktuelle Baulösungen, die versuchen, mit einem möglichst geringen finanziellen Aufwand, aber viel Eigeninitiative und Kreativität die Lebensbedingungen der Menschen in weniger privilegierten Weltregionen zu verbessern.
Dafür wurde auch jüngst der Japaner Shigeru Ban mit dem Pritzker-Preis – quasi dem Nobelpreis der Architektur – ausgezeichnet. Er setzt bei seinen Konstruktionen oft auf Kartonröhren. Unter "kreativer Verwendung unkonventioneller Materialien" hat er bei vielen Hilfsaktionen in Krisengebieten u. a. Notunterkünfte in Ruanda, Haiti und auf den Philippinen entwickelt.
Bei dieser Art der Architektur geht es vor allem um das Verstehen der Welt und darum, sie in einen menschlichen und sinnstiftenden Ort zu verwandeln. Denn Architektur prägt die Gesellschaft, in der sie entsteht, beschäftigte sich bisher aber kaum mit globalen Phänomenen wie Migration oder Slumbildung.
Sozial positiv
Auch heimische Studios kreieren soziale Architektur, u.a. der Vorarlberger Lehmbauexperte Martin Rauch, das Linzer BASEhabitat und der 2004 von Christoph Chorherr gegründete Verein S2arch, der u. a. in Südafrika Schulen baut. Und in Österreich selbst hat das Büro Gaupenraub bereits einige Obdachlosenbetreuungsprojekte wie das Notquartier VinziRast – übrigens honorarfrei – geplant.
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