Häuser sinnvoll neu nutzen
Denkmalschutz ist ein weites Feld. Und ein schwammiger Begriff. "Man muss dabei nicht nur an Schlösser denken", sagt Georg Pendl von der Architektenkammer.
So stehen das Bauen im Bestand, der Denkmalschutz sowie die Um- und Neunutzung bestehender Objekte heuer im Mittelpunkt der Architekturtage (16.–17. 5.).
Alle Bundesländer zeigen gelungene Projekte und deren Planer und Initiatoren. Das Motto: "Alt Jetzt Neu". Wobei "gute Architektur nicht an Schönheitschirurgie denkt", so Barbara Feller von der Architekturstiftung Österreich.
Landesweit und über die Grenzen hinweg ist bei Bus- und Grätzeltouren, Exkursionen, Baustellen- und Bürobesuchen, Vorträgen, Filmen, Ausstellungen und Festen Architektur unmittelbar vor Ort zu erleben.
Die Bustour "Nass und trocken – Bauten fürs Wasser" in Wien rund um weiter-, um- und neugenutzte historische Bäderbauten führt etwa zu drei verborgenen Orten: Zum maurischen "Centralbad" aus dem Jahr 1889, außerdem zum "Wasserschloss" am Hackenberg und zum mehr als 120 Jahre alten Beatrixbad.
Blick hinter die Kulissen
In Wien lassen sich bei Touren – mit Bus, U-Bahn oder zu Fuß – alte und neue Gebäude entdecken und anschließend in Architekturbüros besprechen. Der Bogen ist weit gespannt: Klein und Fein steht neben Groß und weithin Sichtbar.
Ein Fokus liegt auf den aktuellen Großprojekten WU Campus sowie Hauptbahnhof/Sonnwendviertel. Evident wird das Motto "Alt Jetzt Neu" beim Eröffnungsfest am Donnerstag im ehemaligen Postamt Mondscheingasse.
In Niederösterreich werden bei Spaziergängen, einem feinsinnigen "um die Häuser ziehen", und Fahrradtouren durch Städte und Dörfer Geschichten gefunden und erzählt, die sich von den Fassaden ablesen lassen.
Eindrücke: Was es zu entdecken gibt
Außerdem entwerfen junge Menschen Möbel für das Kunsthaus Horn. Praktische Informationen zur zukunftsfähigen Sanierung von Einfamilienhäusern bietet die Veranstaltung "Hilfe – Altes Haus!" Der Baustoff Lehm steht in Mitterretzbach im Zentrum. Und der Hausherr ermöglicht einen Blick hinter die Fassade von Schloss Ernstbrunn.
Im Architekturzentrum Wien sind auch die aktuelle Ausstellung "Think Global, Build Social" und die Dauerausstellung "a_schau" während der Architekturtage bei freiem Eintritt zu besuchen.
Und Wiens Zwillingsstadt Bratislava lädt erneut ein, einen "Blick auf die wechselvolle Geschichte und zeitgenössische Adaptierung historischer Bauten zu werfen, die die Zeit des Realsozialismus geprägt hat.
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