Eine Künstlerin, die wir viel öfter erleben wollen

Die österreichische Sopranistin Anna Prohaska
Kritik: Liederabend im Musikverein mit der jungen Starsopranistin Anna Prohaska.

Die junge Sopranistin Anna Prohaska gastierte im Brahms-Saal mit einem Liederabend – und es sei gleich vorweg genommen: Dieses Konzert war schlichtweg ein Ereignis! Beginnend beim Programm unter dem Motto "Ophelia sings" mit Werken von Schumann, Brahms, Wolfgang Rihm, Schubert, Berlioz und Schostakowitsch.

Wobei Anna Prohaska von der ersten Sekunde an akustisch und auch visuell faszinierte. Mit ihrer Kombination aus perfekter Stimmtechnik, dem nötigen Volumen ebenso wie mit Pianissimo-Passagen, sicherer Höhe und schöner Tiefe sowie – nicht zuletzt – mit ihrer so seelenvollen Interpretation. Optisch faszinierte Prohaska besonders durch ihr natürliches, unprätentiös-schlichtes Auftreten.

Ebenfalls erfreulich war, dass sich der Programmbogen bis in die Gegenwart zu Rihm erstreckte. Dessen drei Lieder boten Prohaska die Möglichkeit, die breite Palette ihrer stimmtechnischen Bravour hören zu lassen. Schuberts "Schwestergruß", "Der Geistertanz" "Der Tod und das Mädchen" und "Der Vollmond" aus der "Rosamunde" klangen herzzerreißend schön.

Eric Schneider am Klavier war ein idealer Partner; bei Schostakowitsch’ Romanzen für Sopran, Violine, Violoncello und Klavier bewährten sich auch Geigerin Lorenza Borrani und Cellist Mischa Meyer.

KURIER-Wertung:

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