Mit neuem Album und James Blunt auf Camping-Trip

Es ist wie Camping-Urlaub: Wir machen jeden Abend in einer neuen Stadt Party." Seit Anfang März ist Anna F., die 2009 mit dem Hit "Time Stands Still" durchstartete, im Vorprogramm von James Blunt auf Tour und begeistert von dem Briten: "Nach der Show holt er alle in seine Garderobe, und dann wird gesungen und getanzt."

Am Donnerstag kommen James Blunt und Anna F. nach Auftritten in Deutschland, Italien und Amsterdam auch in die Wiener Stadthalle. Darauf freut sich die als Anna Wappel geborene 28-Jährige besonders. Denn obwohl sie 2009 schon im Vorprogramm von Lenny Kravitz auf Tour war, kann sie die Auftritte mit einem Superstar erst jetzt genießen.

"Damals bei Lenny war ich sehr nervös, weil das am Anfang meiner Karriere war", erzählt sie im KURIER-Interview. "Da bin ich jeden Abend nach der Show ins Bett, hab nur geschaut, dass ich nicht krank werde – was dann aber doch passiert ist."

Neuer Sound

Diese Kravitz-Tour, sagt die mittlerweile in Berlin lebende Steirerin, habe ihr nicht nur eine starke Medien-Präsenz, sondern auch eine durchwegs positive gebracht: "Wenn so ein Superstar etwas gut findet, finden es alle anderen auch cool."

Gerade hat Kravitz Anna wieder gemailt, schrieb, dass er den neuen Sound ihres soeben erschienenen zweiten Albums "King In The Mirror" super findet. "Ich habe ihm nichts geschickt und hatte auch länger nichts von ihm gehört", erzählt Anna. "Er muss wohl im Internet die Videos gefunden haben."

Gefreut hat sie sich "riesig" über die Anerkennung des Superstars. Speziell, weil es ein mühsamer Weg vom Pop ihres Debüts bis hin zum ausgereiften Singer/Songwriter-Sound von "King In The Mirror" war. Ein mit Zweifeln gepflasterter Weg, der in den Texten und vor allem auch im Album-Titel seinen Niederschlag findet.

"Im Titelsong geht es um den Gegensatz von Fremdbild und Selbstbild, wie man gesehen wird und gesehen werden möchte – auch weil ich extrem schüchtern bin und dann doch so wahnsinnig, mich vor 10.000 Leuten auf die Bühne zu stellen."

Umwege

Aber auch, weil sich Anna lange bezüglich des neuen Sounds unsicher war. "Dadurch habe ich mich von der Meinung anderer abhängig gemacht, bin viele unnötige Umwege gegangen."

Die Umwege führten über Songwriting-Sessions mit dem Lana-Del-Rey-Produzenten Rick Nowles in Los Angeles. Doch da ging es nur darum, schnell einen Hit zu produzieren. In London schrieb Anna ein paar Songs mit Ian Dench von EMF, deren "Unbelievable" sie für "King In The Mirror" coverte.

Doch wirklich gut fühlte sie sich erst mit Produzent und Songwriter Philipp Steinke in Berlin. "Gott sei Dank bin ich zum Schluss dort gelandet, wo ich instinktiv gleich hin wollte. Es hat zwar gedauert, aber jetzt weiß ich wenigstens, dass ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen kann."

INFO: James Blunt und Anna F. live: 20. 3. Wien/Stadthalle. James Blunt mit Rea Garvey im Vorprogramm: 10. Juli Wiesen/Festival-Zelt, 11. 7. Reifnitz/Festplatz, 12. 7. Klam/Clam Burgarena. Karten unter 01/96 0 96 oder www.oeticket.com