Denn sie wissen, wie man mit wenigen Mitteln gutes Theater macht. Ein guter Stoff, ein gutes Ensemble, präzise Personenführung, der richtige Rhythmus, und schon funktioniert die Geschichte. Salieri beichtet zu Beginn, wie er Mozart zerstören wollte. In 1970er-Jahre-Kleidung sitzt Christian Dolezal auf einem abgewetzten Fauteuil und spielt auf einer Blockflöte ein paar seiner Melodien, dann „Eine kleine Nachtmusik“ des genialen Mozart.
Judith Edtmeier orientiert ihren Mozart an jenem von Hulce im Film, zeigt aber ihre eigene Fassung, ein – auf Wienerisch ausgedrückt – veritables Springinkerl. Ein ausgelassenes Genie, das ständig vor Ideen sprüht. Sie rast über die Bühne, schwingt flott die Feder beim Komponieren, tritt wie eine Art Comic-Figur auf oder erstarrt mit schwarzer Perücke zu einem der bekannten Mozart-Porträts. Agnes Hausmann ist ihr eine sympathische Constanze, die auch als Schülerin Salieris, Sängerin Cavalieri und als Minister gut ergänzt.
Belushi Korenyi zeigt eine Kunstfigur namens Zwackelmann und ist für die Livemusik zuständig. Doris Hindinger komplettiert als Joseph II. und als Leopold Mozart. Einziger Einwand: das ständige Einspielen großer Hits aus der Pop-Geschichte von den Beatles, Rolling Stones und vieler mehr. Das „Ti amo“ von Umberto Tozzi hätte als Scherz gereicht. Jubel für alle Beteiligten. Susanne Zobl
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