Amadeus Awards: Drei Trophäen für Wanda
"Wir bekommen vermutlich keinen einzigen Award", orakelte Wanda-Sänger Marco Michael Wanda im Vorfeld der heurigen Amadeus Austrian Music Awards. Seine Begründung: Der Amadeus werde letztendlich durch ein Publikums-Voting entschieden. Die Fans seiner Band aber seien unorganisierter als die von Seiler und Speer. Außerdem hätten die Konkurrenten (die mit sechs Nominierungen eine mehr als Wanda verbuchen konnten) mit "Ham Kummst" zeitnahe am Voting Furore gemacht.
Eine irrige These: Bei der Verleihung, die Sonntag im Wiener Volkstheater auf dem Programm stand, wurden Wanda drei Trophäen zugesprochen. Mit den Siegen in den Kategorien "Band des Jahres", "Live Act des Jahres" und "Pop/Rock" war das Quintett der größte Abräumer der Gala. Seiler und Speer mussten sich mit den Preisen für "Song des Jahres" und "Songwriter des Jahres" zufrieden geben.
Die Tatsache, dass das Publikum beim Voting keineswegs kurzfristig und nur an die (jüngsten) Hits denkt, spiegelte sich auch bei den anderen Gewinnern wieder: Conchita, die im Mai vorigen Jahres ihr Debüt-Album auf den Mark gebracht hatte, wurde zur Künstlerin des Jahres gewählt, Hubert von Goisern zum Künstler des Jahres.
Comeback
Ein ähnliches Bild gab es bei den Genre-Kategorien: Skero, der nach seinem Hit "Kabinenparty" von 2010 im Sommer 2015 sein Comeback-Album veröffentlichte, gewann den Preis für "Hip Hop/Urban", die Newcomer Turbobier den für "Hard & Heavy", Norbert Schneider den für "Jazz/World/Blues".
In Hinsicht "Amadeus als Spiegel der Erfolge" war die heurige Preisvergabe vielleicht für Bilderbuch etwas enttäuschend. Der Band, die mit dem innovativen Funk-Punk-Sound ihres dritten Albums "Schick Schock" voriges Jahr – genau wie Wanda – weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt wurde, blieben bei fünf Nominierungen nur die Trophäe für "Album des Jahres" und der Tonstudio-Preis für "Best Sound".
Auffallend: Außer Marianne Mendt ("Lebenswerk") wurden kaum Musikerinnen geehrt. Die waren allerdings schon in der Liste der Nominierten spärlich vertreten.
Dass die heimische Szene aber stilistisch gesehen vielfältig ist, zeigten die Organisatoren mit dem Showprogramm: Denn dazu waren neben FM4-Award Gewinner Schmieds Puls auch Conchita, Parov Stelar, die ESC-Starterin Zoe und Schlagersängerin Hannah geladen. Und natürlich Wanda – die Band des Abends!
ALLE GEWINNER
Song des Jahres: "Ham Kummst" - Seiler und Speer
Album des Jahres: "Schick Schock" - Bilderbuch
Band des Jahres: Wanda
Künstler des Jahres: Hubert von Goisern
Künstlerin des Jahres: Conchita
Live-Act des Jahres: Wanda
FM4-Award: Schmieds Puls
Songwriter des Jahres: Bernhard Speer und Christoph Seiler
Alternative: Der Nino aus Wien
Electronic/Dance: Parov Stelar
Hard & Heavy: Turbobier
Hip Hop/Urban: Skero
Jazz/World/Blues: Norbert Schneider
Pop/Rock: Wanda
Schlager: Die Seer
Volksmusik: Andreas Gabalier
Tonstudio-Preis "Best Sound": Bilderbuch für "Schick Schock"
Lebenswerk: Marianne Mendt
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