Am Ende der Seidenstraße wartet Europa auf Stoff

Am Ende der Seidenstraße wartet Europa auf Stoff
Reichtum und Raubbau, Handel und Mythen: Die Ausstellung „Staub & Seide“ zur Geschichte der Seidenstraße im Weltmuseum.

Die Eisenbahn fährt die Stahlstraße entlang, singt der Mann, und es klingt wie das Auftragswerk einer abgehalfterten Kommunistischen Partei an die deutsche Band Kraftwerk: Eine schwere Hymne an die Technologisierung des Transports.

Wenn man auf dieses Video stößt, ist man durch die halbe „Staub & Seide“-Ausstellung gegangen. Man hat die riesigen Räume zwischen China und Europa vor Augen, die all die heutigen –Stans (Afghani-, Paki-, Kasach-...), Russland und den arabischen Raum umspannen. Und ist ratlos: Mit der Eisenbahn, okay, da lässt sich das schon abfahren. Aber wie ging sich das mit Kamelen oder Pferden in einem Leben aus?

Es ging sich aus, und wie. Die Seidenstraße – es sind Seidenstraßen, Mehrzahl, betont die Kuratorin Maria-Katharina Lang – war ein globalisiertes Handelsnetzwerk, Jahrhunderte bevor es noch Stahlstraßen oder chinesische Milliardeninfrastrukturprojekte gab. Seide, Äpfel, Goldgewänder für europäische Herrscher, die sich das leisten konnten (siehe nächstes Foto) Tee, Porzellan, Jade wurden hier transportiert und in mythenumwobenen Städten wie Samarkand oder Tbilissi unterwegs gehandelt.

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