Alice Cooper rät: „Vergiss nicht darauf, abzukassieren“
Einmal hatten sie ein Loch im Flugzeug, ein anderes Mal hatte der Tourbus einen Zusammenstoß mit einem Elch. „Hunderte solcher Storys“, sagt Alice Cooper, könne er vom Tourleben erzählen. Schließlich geht der 75-Jährige seit den 60er-Jahren regelmäßig auf Tournee. Ein paar diese skurrilen Erlebnisse verarbeitet der als Vincent Furnier geborene US-Amerikaner jetzt in „Road“, seinem am Freitag erscheinenden 29. Album.
Wenn diese 13 Songs im Sound auch nichts Neues bieten, sind sie doch ein kräftiges Lebenszeichen der Schock-Rock-Ikone. Denn Cooper und seine Band klingen hier so energetisch, dass „Road“ vom ersten bis zum letzten Song Spaß macht. Es gibt harten Rock mit vielen starken Refrains, variantenreichen Rhythmen, eingängigen Gitarrenriffs und ambitionierten Soli, die nie zu lang ausfallen. Dazu viel Humor, Selbstironie und satirische Überzeichnungen in den Texten.
„Go Away“ handelt von aufdringlichen Stalkerinnen, „Road Rats“ besingt die so oft unbedankten Roadies, „Rules Of The Road“ die wichtigste Tourregel: „Vergiss nicht darauf, abzukassieren!“ Bei der Ballade „Baby Please Don’t Go“ geht es um den Abschiedsschmerz, wenn Musiker die Familie verlassen, um auf Tour zu gehen, „White Line Frankenstein“ (geschrieben mit Beteiligung von Tom Morello von Rage Against The Machine) handelt von einem üblen Truckfahrer – und für den Abschluss des Albums hat Cooper „Magic Bus“ von The Who gecovert.
Die lebensfrohe Energie all dieser Songs kommt daher, dass Cooper sie ohne Overdubs live im Studio aufgenommen hat. „Die Band, die ich gerade habe, ist perfekt im Zusammenspiel, alle sind tolle Musiker und wir sind die besten Freunde“, sagt er. „Deshalb wollte ich sie mit diesem Album in den Mittelpunkt rücken, ein bisschen mit ihnen angeben. Und die Idee zu den Themen der Songs kam, weil wir diese Band nur sind, wenn wir zusammen auf Tour sind.“
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