Albertina: Fünf Werke unterwegs nach NY
Die Rückgabe sei "vollkommen rechtmäßig zustande gekommen", man stehe "zu hundert Prozent dahinter": Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder versuchte am Donnerstag, Reste von Wogen zu glätten. Diese waren durch einen am 10. Juni getroffenen Beiratsentschluss zur Restitution von fünf Blättern Egon Schieles aus der Sammlung Karl Mayländer aufgewühlt worden.
Kulturministerin Schmied (SPÖ) hatte damals nicht sofort die Rückgabe angeordnet, weil Schröder die Prüfung weiterer Quellen urgiert hatte. Doch auch Belege, dass der einstige Besitzer in einem Naheverhältnis mit einer gewissen Etelka Hoffmann stand, änderten nichts am Befund: Mayländer hatte Hoffmann die Schiele-Blätter 1941 nur aufgrund seiner Verfolgung durch das NS-Regime geschenkt.
Fünf Werke gehen an 90-jährige Erbin
Vor Journalisten wurden die Werke "Mädchen mit Sonnenbrille", "Bildnis Olga Gallus Prag", "Proletarierknabe" und "Knabenakt" (alle 1910) sowie das "Bildnis Heinrich Benesch" (1917) verpackt und an Erika Jakubovits von der israelitischen Kultusgemeinde (IKG), die die 90-jährige Erbin vertritt, überantwortet. Karl Mayländer war 1941 mit seiner Schwester nach Lodz deportiert und daraufhin ermordet worden. Anspruchsberechtigt ist nun die Schwägerin der Frau von Mayländers Neffen, die in New York lebt. Laut Jakubovits will sie im September bekannt geben, was mit den Werken geschehen soll; laut Schröder sollen sie einer Stiftung für autistische Kinder zugutekommen.
Fünf weitere Mayländer-Blätter befinden sich noch im Leopold Museum. Jakubovits bestätigte die Existenz eines Briefs, in dem das Museum der Erbin vorgeschlagen hatte, von Ansprüchen Abstand zu nehmen. Sie erwarte weitere Lösungsvorschläge des Museums.
Abseits des Themas Restitution kam Albertina-Direktor Schröder auf die nächsten Großprojekte seines Hauses zu sprechen: 2013 sollen demnach eine große Matisse-Schau mit einem enorm hohen Versicherungswert sowie eine Retrospektive zu Max Ernst die Besucher in die Albertina locken.
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