Neues Programm von Aida Loos: Wenn die Wut zur Wuchtel wird

Neues Programm von Aida Loos: Wenn die Wut zur Wuchtel wird
Die Kabarettistin Aida Loos auf Tournee mit „Zeitloos“.

Ein Aufreger-Best-of-Solo: Sie echauffiert sich mit Karacho über Sex, Porno, eine Vulva, „handgemacht wie von einem belgischen Chocolatier“ und sonst alles aus der Unterleib-Region, was eine Pointe hergibt, und bekennt: „Das einzig Sportliche an mir ist der Eisprung.“

Aber Aida Loos war dabei Sonntag in der Kulisse nie peinlich, nur angriffig, wenn sie über die Luxussteuer auf Tampons mosert. Amüsant, wenn sie singt „A bisserl pervers, a wengerl versaut ...“

Neues Programm von Aida Loos: Wenn die Wut zur Wuchtel wird

Die Wienerin aus Teheran betreibt eine gut gehende Wuchtel-Druckerei, parodiert, was sie am besten kann, auf Teufel komm raus u. a. Britney „The Bitch“ Spears, die Kabarett-Kollegin Lisa Eckhart in ihrer affektierten und manirierten Attitüde und Andreas Gabalier, mit seinem Schlager-Kitsch haarscharf an der Selbstparodie volkstümlicher Musik …

Sie erfüllt ihren Anspruch, ihr Publikum zum Lachen zu bringen und/oder zu verstören. Sie ist „die Perserkatze aus dem Alsergrund“, Michael Niavarani nicht ihre Konkurrenz, sondern Udo Landbauer, der blaue Rechtsaußen aus Niederösterreich mit NS-Liederbuch. 

Sie sieht im stark strapazierten Begriff „politisch korrekt“ einen „Widerspruch in sich“ wie im Wort „Familienurlaub“, zitiert so bezaubernde Sätze wie „Mein Deutsch hat keine Kindheit“ und erinnert in der Art ihrer Liedinterpretation an die unvergessene Cissy Kraner. Wenn das keine Referenz ist! 

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