Affen-Selfie: Keine Tantiemen für Makaken

Self-portrait of a female Celebes crested macaque (Macaca nigra) in North Sulawesi, Indonesia, who had picked up photographer David Slater's camera and photographed herself with it.
Ein Affe kann sein Urheberrecht nicht einklagen, entschied der Richter in einem vielbeachteten Prozess.

Das Bild zirkulierte millionenfach über das Internet, im Jahr 2014 wurde es Gegenstand eines Gerichtsverfahrens. Denn das Bild, das der Makake "Naruto" 2011 mit der Kamera des bekannten Naturfotografen David Slater von sich selbst geschossen hatte, warf eine interessante Frage auf: Haben Tiere Urheberrechte?

Die Tierschutzorganisation PETA war der Ansicht, dass dies der Fall ist. Sie brachte vor einem kalifornischen Gericht Klage ein und beschuldigte Slater der Urheberrechtsverletzung. Nun ist die Klage allerdings abgeblitzt: Richter William Orrick III bekräftigte bei einem Hearing am Mittwoch, dass er keine Gesetzesbasis im US-amerikanischen Copyright Act sehe, die Tieren Urheberrechte einräume. Der Richter folgt damit weitgehend der Argumentation von Slaters Anwälten.

Affen-Selfie: Keine Tantiemen für Makaken
Self-portrait of a female Celebes crested macaque (Macaca nigra) in North Sulawesi, Indonesia, who had picked up photographer David Slater's camera and photographed herself with it.
PETA will allerdings weiterkämpfen und mit einer "nachgebesserten" Klage einen Präzedenzfall schaffen. Die Organisation strebt an, Narutos Urheberrechte zu vertreten und aus der Lizensierung des witzigen Bilds Mittel zu generieren, die dem in Nord-Sulawesi/Indonesien beheimateten Affen und seinen Artgenossen zugute kommen sollen. Würde das Beispiel Schule machen, wären bald wohl auch Aufnahmen von Vogelgesängen, Hirschbrunftschreien und anderen Naturgeräuschen, die heute u.a. im Sounddesign für Filme oder als Handy-Klingeltöne kommerziell genutzt werden, tantiemenpflichtig.

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