Abel Ferrara: „Geniere mich fast, Amerikaner zu sein“

Willem Dafoe spielt in „Tommaso“ das Alter Ego von Regisseur Abel Ferrara; mit Cristina Chiriac (re.), der Mutter von Abel Ferraras Tochter, und Anna Ferrara
Der US-Regisseur Abel Ferrara über seinen Film „Tommaso“, politisch korrekte Kunst, Trump und die New Yorker Mietpreise

Abel Ferrara fing wie kein zweiter Filmemacher die fiebrige Energie der New Yorker Straßenschluchten ein – wie in „King of New York“ oder in „Bad Lieutenant“. Mit diesen Filmen hatte er Anfang der 1990er Jahre den Boom des US-Independent-Kinos mitgetragen. Doch schon „New Rose Hotel“ (1999), der erste von vier Filmen mit Willem Dafoe, war in den USA kaum zu finanzieren. 2003 verließ Ferrara New York und zog nach Rom. Der Katholik konvertierte zum Buddhismus und lebt bis heute gut und vor allem gerne in der „Ewigen Stadt“, gemeinsam mit Frau und Tochter und in gutnachbarlichem Einvernehmen mit Willem Dafoe, der – nur wenige Minuten von Ferrara entfernt – ebenfalls in Rom lebt.

In „Tommaso“ spielt Dafoe quasi seinen Freund Abel Ferrara: Einen einst von Drogen- und Alkoholmissbrauch gezeichneten Regisseur, der – weil unerwartet Vater geworden – versucht, einen neuen Zugang zur (Film-)Kunst zu finden (ab Freitag im Gartenbaukino).

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