60. Jubiläum: Neuer Bond gesucht, aber kein Jungspund

Daniel Craig
60 Jahre "007". Auch zum großen Jubiläum ist noch unklar, wie es mit der legendären Agenten-Reihe weitergeht.

Am Beginn stand ein „No“. Und zwar Dr. No, den Sean Connery als erster James Bond jagte. Der Agentenfilm wurde am 5. Oktober 1962 uraufgeführt und begründete die langlebigste und erfolgreichste Kinoreihe der Welt.

Ursprünglich hätte es  mit „Feuerball“ losgehen sollen.  Aber bei diesem Bond-Roman – es war der neunte – sagten Ian Flemings Co-Autoren „No“. Es gab Rechtsstreitigkeiten.

Das zweite Bond-Abenteuer „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) ist aus einem speziellen Grund noch immer wichtig. Michael G. Wilson, der mit Barbara Broccoli die Bond-Schmiede Eon Productions leitet, erklärte kürzlich, dass die Bettszene aus dem Film immer dann herangezogen wird, wenn ein neuer Bond zu casten ist. „Wer diese Szene abliefern kann, ist der richtige Mann für Bond. Es ist nicht leicht,“ sagte Wilson.

Durch Daniel Craigs Ausstieg nach „Keine Zeit zu sterben“ (2021) muss der Dialog mit Sowjet-Spionin Tatiana Romanova wieder einmal einstudiert werden. Die Bond-Castings wurden aber noch nicht gestartet. Zuerst müsse man „überlegen, welche Richtung wir einschlagen“, sagte Barbara Broccoli im Juni. „Wir erfinden neu, wer er ist.“

Spekulationen

Die Spekulationen, wer Craig beerben könnte, schießen allerdings bereits seit Jahren ins Kraut. Aktuell nennen die Buchmacher diese acht Namen: Henry Cavill, Regé-Jean Page, Idris Elba, Tom Hardy, James Norton, Aidan Turner, Cillian Murphy und Luke Evans. Letzterer setzt gerade zu einem großen Sprung bei den Wettquoten an und könnte bald von Platz 8 aus zu Favorit Cavill aufschließen.

60. Jubiläum: Neuer Bond gesucht, aber kein Jungspund

Luke Evans

Gemeinsam haben diese Kandidaten, dass sie Männer sind – und von den Britischen Inseln stammen.

Dwayne „The Rock“ Johnson ist zum Beispiel US-Amerikaner, wurde aber kürzlich von Eon aus dem Spiel genommen.

Der Brite Idris Elba verneinte hingegen kürzlich mit einem schnellen „No“ selbst Ambitionen, der erste dunkelhäutige Bond zu werden. Was nicht viel heißt – seit dem Connery-Comeback von 1983 sagt man in Bond-Fragen bekanntlich „niemals nie“.

The 75th Cannes Film Festival - Screening of the film "Three Thousand Years of Longing" Out of Competition - Red Carpet Arrivals

Im Frühling bekam MGM – und damit die Bond-Reihe – einen neuen Besitzer. Die Gespräche mit Amazon über die Zukunft hätten noch nicht begonnen, sagte Wilson. Klar sei: „Es wird immer einen Bond geben.“

Gesucht ist kein Mann für einen Film, sondern „hoffentlich für mindestens ein Jahrzehnt.“ Der Agent, der nun einem König dient, müsse jedenfalls über 30 sein, so Wilson. „Er ist ein Veteran“, und nicht „ein Bub, der aus der High School kommt.“

25 Bond-Filme gibt es – das inoffizielle "Feuerball"-Remake „Sag niemals nie“ nicht mitgezählt. Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton, Pierce Brosnan und  Daniel Craig  spielten  „007“. Zum Jubiläum zeigt Amazon Prime Video (der neue Besitzer der MGM Studios) alle 25 Bond-Filme und die Musik-Doku „The Sound of 007“ 

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