18,1 Millionen Euro mehr für die Bundestheater

18,1 Millionen Euro mehr für die Bundestheater
Inoffizieller Entwurf - Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen, übt Kritik.

Das Büro von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) beteuert zwar, dass es noch keinen "offiziellen Entwurf" für die Novelle des Bundestheaterorganisationsgesetzes gebe. Er sei in "finaler Ausarbeitung". Es kursiert aber ein "inoffizieller Entwurf": Laut Paragraf 7 soll die Basisabgeltung 167,063 Millionen Euro betragen. Dies würde gegenüber heuer (148,9 Millionen) eine Erhöhung um 18,1 Millionen beziehungsweise 12,2 Prozent bedeuten. Zudem soll festgelegt werden, dass die Basisabgeltung ab 2017 angehoben wird, wenn die Leistungsvereinbarung zu einem Mehraufwand führt.

Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen, hat prinzipiell nichts dagegen – sofern auch alle anderen Institutionen und vor allem die freie Szene mehr Geld bekommen. Er befürchtet aber, dass nur die Bundestheater ihrer Sorgen enthoben werden. Sollte sich dies bewahrheiten, würden die Grünen der Novelle nicht zustimmen.

Der Entwurf sieht zudem eine Stärkung der Holding vor. Die "Mutter" schließt mit den Bühnengesellschaften Leistungsvereinbarungen ab und nimmt künftig die Aufteilung der Basisabgeltung vor. Die Aufsichtsräte werden verschlankt, den Vorsitz führt der Holding-Geschäftsführer. Die Theaterservicegesellschaft soll ihre Leistungen künftig nur beschränkt (bis zu zehn Prozent des Volumens) am freien Markt anbieten, aber für andere Bundesinstitutionen (wie Nationalbibliothek und Bundesmuseen) tätig werden. Neu im kulturpolitischen Auftrag ist die Durchführung des Opernballs – wohl aus steuerlichen Gründen.

Kommentare