Zwei Welten

Porträt eines Mannes mit Brille und blauem Sakko vor dem Schriftzug „Kurier Kommentar“.
Vom "Klimaglück" und den Sorgen der Menschen
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

 

Das Verbotene hat für Kinder oft den größten Reiz. Wenn der Vater also spricht: „Von dieser Schokolade isst Du nicht“, ist sie schon so gut wie weg. So verhielt sich’s nun auch beim Rüffel der Nation: Österreich sei ein Autoland (Fleischessland sowieso), schwang der Kanzler seinen Hammer gegen den „Untergangsirrsinn“ der angeblich letzten Generation – und schwupps, klebten die am Montag wieder auf den Straßen.

Da hatte sich die Umweltministerin vom Schock der Kanzlerrede gerade erst erholt und Vollgas gegeben: „Unser Ziel heißt Klimaglück“ , sprach sie (was immer das ist – ist da der Mensch glücklich oder das Klima?). Sie nehme Klimakrise und Sorgen der Menschen in Österreich ernst. Letzteres nimmt auch der Kanzler für sich in Anspruch: „Manchmal hat man das Gefühl, dass man sich entschuldigen muss, dass man überhaupt auf der Welt ist.“

Das „Beste aus beiden Welten“: seinerzeit eine nette Idee, aber trotz Treueschwurs ’24 so weit auseinander, wie noch nie.

andreas.schwarz@kurier.at

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