Zum besseren Miss-Verständnis

Was bringt so ein Missen-Titel überhaupt? Vom vermeintlichen Hochzeitsgarant bis hin zum Polit-Laufbahn-Turbo.
Lisa Trompisch

Lisa Trompisch

„Schönheitskönigin werden ist ganz einfach: Morgens isst man ein Reiskorn, dann geht man den ganzen Tag ins Fitnessstudio – und abends spuckt man das Reiskorn wieder aus“, um die deutsche Komikerin Gaby Köster zu zitieren. Tja, ganz so „einfach“ ist es nicht, wie die ganzen Dramen rund um die heimischen Miss-Wahlen beweisen.

Lizenzstreitigkeiten, Aberkennung des Krönchens und ein angeblicher Boykott der aktuellen „Miss-Austria“-Wahl Donnerstagnacht in Wels (14 Bundesländer-Missen traten nämlich erst gar nicht an).

Ist er das alles überhaupt wert, der Missen-Titel? „Aber geh, alles nur Spaß“, meint meine Frau Mama auf Nachfrage – immerhin „Miss Seeboden“ (1972).  Und die Charity-Lady Jeannine Schiller erzählt gern selbstironisch, wäre sie nicht „Miss Velden“ (1979) geworden, hätte sie ihr Friedrich  erst gar nicht geheiratet.

Der Missen-Titel also ein Hochzeitsgarant?

„Miss Austria“ (1977) Eva Düringer  lernte ihren Zukünftigen  just bei der Kür zur „Miss-Universe“-Wahl  kennen. Er saß dort in der Jury – drei Jahre später wurde geheiratet und sie zur Mrs. Cavalli (ja genau, der berühmte Modeschöpfer).

Oder ist das Krönchen gar ein Polit-Laufbahn-Turbo?

Kaiane Lopez, schönste Frau der Welt (2009), jetzt Bürgermeisterin von Gibraltar. Die Sieben-Tage-Verkehrsministerin Valerie Hackl wurde einst zur „Miss Bonbon“ (2001) gewählt und Kathrin Nachbaur (Team Stronach und ÖVP) zur „Narzissenkönigin“ von Bad Aussee (1998). Zumindest ist fix, geschadet hat es nix. „Das Problem mit der Schönheit ist, dass man reich geboren wird und nach und nach verarmt“, soll das Denver-Clan-Biest Joan Collins einmal gesagt haben.

Fazit: Also  doch wohl lieber aufs Können verlassen  und auf Krönchen  kräftig pfeifen!

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