Zahlen mit Marder

Wer in einem Rexglas noch ein paar Kuna findet, sollte schnell nach Kroatien auf Urlaub fahren
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Wer schon länger auf der Welt ist, hat garantiert irgendwo in der Wohnung eine Schatzkiste oder ein Rexglas versteckt. Prall gefüllt mit Geldscheinen. In Nullen dargestellte Urlaubserinnerungen, die oft nicht einmal das Papier wert sind, auf das sie gedruckt sind. Als Notgroschen unbrauchbar. Zumal die Wechselstuben, in denen man die Scheine einst gewechselt hat, genauso Geschichte sind wie die Währung selbst.

Wer in seinem Rexglas noch ein paar Kuna findet, muss schnell sein. Ab 2023 zahlt man auch auf Brač, Krk und überhaupt in ganz Kroatien seine Ćevapi (nur Urlauber sagen Ćevapčići!) und seine Šljivovica offiziell mit dem Euro. Die Kuna kann man sich bald einrexen.

Kuna bedeutet übrigens so viel wie Marder. Kein Zufall. Neulich, im Mittelalter, war das Fell des Tieres offizielles Zahlungsmittel. Und weil man gern an Altbewährtem festhält, wird man auch künftig wieder mit Marder zahlen können. Er kommt auf die kroatische 1-Euro-Münze.

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