Zählen
Aus einer lustigen Zeitung in Österreich wissen wir, dass sich deren Chef nicht mit Schlagzeilen wie „Wespenplage“, „Hagelwalze“ oder „Gelseninvasion“ zufrieden gibt – Zahlen müssen her. Wie viele Hagelkörner, wie viele Stechtiere? Und so dürfen die Kollegen Jahr für Jahr zählen: „Hunderttausende Gelsen“, „eine Million Gelsen“, „Hunderte Millionen Gelsen“ war schon, also lasen wir nun: „1 Billion* Gelsen zerstechen unseren Sommer“ (das * hieß: = 1.000 Milliarden).
Da wurde aber lang gezählt.
Das erinnert an einen legendären Zeitungschef, der einst in fröhlicher Redaktionsrunde den diensthabenden Chronikredakteur im 13. Stock des Wiener Pressehauses anrief, sich als ZAMG-Meteorologe ausgab und wegen „Ausfalls des Blitzzählgerätes“ bat, sich ans Fenster zu setzen und die Blitze über der Stadt zu zählen. Der arme Mann tat’s, mit Stricherlliste – Chef und Kollegen lugten ums Eck und zerwuzelten sich. Aber da war Fasching.
andreas.schwarz@kurier.at
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