Vorab Etymologisches: Das Wort ist aus dem Türkischen (yoğurt, zu yoğun = dickflüssig, steif) entlehnt, dessen orthografische Eigenheiten im Deutschen unterschiedlich wiedergegeben werden können. Also: Ob Sie Joghurt oder Jogurt schreiben, ist (wie auch sein Aroma) Geschmackssache.
Die Sahne erfreut sich in Deutschland größter Beliebtheit, ob im Kaffee, als Wort für Gewinn machen (absahnen = den Rahm, also das Beste, abschöpfen) oder als Superlativ („Das ist allererste Sahne!“). Ins österreichische Wörterbuch hat„s das Wort trotzdem geschafft, nicht zuletzt deswegen, weil man im Westen unseres Landes den Touristen den Kaffee lieber mit Sahne als mit Obers serviert.
Problemfeld Nummer zwei: Muss zwischen Sahne und Joghurt ein Bindestrich her? Hier hat Dr. N. recht: Zwei Nomen, die einen gemeinsamen Begriff bilden, gehören mit Bindestrich verbunden (oder zusammengeschrieben) – worauf in der Werbesprache allerdings aus optischen Gründen gerne verzichtet wird.
Problemfeld Nummer drei: Welches Geschlecht hat Joghurt eigentlich? Hier kann ihr Wortklauber Entwarnung geben: Sowohl „der“ als auch „das“ und „die“ (!) Joghurt sind korrekt. – Fazit: Hätte Dr. N. statt des Joghurts eine Packung probiotisches Sauerkraut erworben, hätte er auch seine Verdauung gefördert, sich aber den Ärger erspart.
Fundstück der Woche: „Traum-Triumvirat: Sinja Kraus, Melanie Klaffner, Marion Maruska“ (Bildunterschrift auf einer ÖTV-Extraseite im KURIER). – Zum Glück haben sich die Damen trotz ihrer Mitgliedschaft im Dreimännerbund ihre Weiblichkeit erhalten.
Wolfram Kautzky ist Philologe und geht gerne den Wörtern auf den Grund.
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