Achtung, keine Horrorfilme schauen im Jänner!
Zeitfrage. Ja, wirklich: Morgen ist immer noch Jänner. Und übermorgen auch. Es gibt nur wenige Grundgesetze. Eines davon lautet: Es ist circa ein halbes Jahr lang Jänner, ab Februar ist schon gleich Ostern, dann sind sofort Sommerferien und direkt danach ist Weihnachten. Zack, Jahr wieder aus. So funktioniert so ein Jahr und nicht anders. Zwölf Monate? Manche gleich lang wie Jänner? Wer soll das glauben! Ab Mitte Jänner fangen sie daher immer an, die erschöpft-verzweifelten Witze im Internet: „Es ist schon zwei Monate lang Jänner und es sind immer noch eineinhalb Monate Jänner über!“ Und „Seid heute nett zueinander. Der 65. Jänner ist ein harter Tag für uns alle.“ Oder „Dieser Jänner jännert so lang wie kein Jänner zuvor.“
Ein Jahr. Weil Verschwörungstheoretiker dieses Thema der Zeitmanipulation unerklärlicherweise komplett ignorieren, haben sich Wissenschafter erbarmt. Und versucht, eine Erklärung zu finden, warum der Jänner sich anfühlt, als ginge man die hinauffahrende Rolltreppe hinunter. Monatelang. Es hat wohl damit zu tun, dass der Jänner auf den Dezember folgt. Eine eher vernichtende Diagnose: „Nach einem Monat, in dem man so viel hatte, auf das man sich freuen kann, folgt eins, in dem es rein gar nichts gibt, auf das man sich freuen kann.“ Gewisse Stimulanzien können die Zeitwahrnehmung übrigens verändern: Wenn man Kaffee trinkt, vergeht die Zeit schneller. Und nachdem man sich einen Horrorfilm angeschaut hat, vergeht sie langsamer. Also Finger weg von „Psycho“, „Es“ und „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, sonst dauert der Jänner noch ein Jahr länger.
Gutes Neues. Einer unbestätigten Theorie zufolge kommt einem der Jänner so lang vor, weil man noch bis weit ins Monat hinein ein gutes neues Jahr gewünscht bekommt. Wie lang das akzeptabel ist, daran scheiden sich die Geister. Der Knigge erlaubt es bis 15., strengere Benimmblogger setzen die Frist am 7. Der ist ja jetzt schon fast wieder ein halbes Jahr her!
Eins ist fix: Am 74. Jänner ist es zu spät.
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