Reise nach Rom

Bei einem Papstbegräbnis gibt die Kirche alles. Der ORF übertrug angemessen betroffen.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Nur bei zwei Anlässen entfaltet die ein wenig schwächlich gewordene katholische Kirche noch ihre ganze wuchtige, archaische Kraft: Beim Tod eines Papstes, und bei der Wahl eines Papstes. Wir erleben jetzt beides innerhalb weniger Tage.

Der ORF übertrug die Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst Franziskus. Und während sich die Straßen Roms in Rot und Purpur färbten, mühten sich die Kommentatoren um eine dem Anlass angemessene belegte Stimme.

Bei einem Papstbegräbnis spürt man wieder, was Rom ist: Nämlich drei Städte übereinander. Erstens die Hauptstadt des modernen  Italiens. Zweitens die Hauptstadt einer mehr als zweitausend Jahre alten, mächtigen Kirche. Und drittens die unsichtbare Hauptstadt eines antiken Weltreichs. Diesem Rom wieder einmal zu begegnen, das war ein eigentümliches, aber gutes Gefühl.

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