Great Television

Der Schaukampf zwischen Trump und Selenskij war leider kein Fernseh-Entertainment. Wir brauchen mehr Reality, weniger TV
Michael Huber

Michael Huber

Nach der Eskalation seines Gesprächs mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskij äußerte Donald Trump den Satz: „This is going to be great television“.

Der Ex-Reality-TV-Star, der Berichten zufolge selbst ständig am TV-Gerät hängt, sieht einen Streit, der potenziell die Welt umkrempelt, also erst einmal als Medienereignis. Dass sein Gegenüber in einer TV-Serie einen Präsidenten spielte, bevor er wirklich Präsident wurde, ist wohl Zufall, passt aber ins Bild. Ebenso wie der Umstand, dass Trump Dana White, Organisator der „Ultimate Fighting Championships“ (das sind brutale Käfig-Schaukämpfe, die sich am TV-Markt „great“ verkaufen) zu einem seiner engen Berater machte. 

Seit Ende Jänner sitzt White im Aufsichtsrat des Facebook-Mutterkonzerns Meta. Falls es noch Indizien braucht, dass entfesselte Medienlogik kein guter Maßstab für die Realität ist: Bittesehr. Make Reality Great Again!

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