Wie tickt Tack?
Neben: So sexy sind unsere WerauchimmerInnen, Jetzt spricht Derundder oder Irgendwer rockt Irgendwas, sind es vor allem die in Schlagzeilen des – überwiegend – Boulevards gestellten Fragen: „Wie tickt Gschisti? Wie tickt Gschasti?“, die mich im Innersten zum Äußersten bringen. Woher kam das? Mediale Überschwappung aus Deutschland? Von Wochenschriften, die sich mit Befindlichkeiten des europäischen Adelsstandes befassen und ihre Leser schriftsprachlich nicht überfordern wollen? Von Gesellschaftsreportern, die über ihre Klientel keine präzisen Aussagen machen wollen? Schön, wie soll man einen Bericht über Einzelne, der Gut Aiderbichl-Hautevolee überschreiben? Ist U. Glas Existenzialistin? So denkt H. Hinterseer über Utilitarismus? Die Ornithologie der Kastelruther Spatzen?
Aber zur Zeit wird ja auch gefragt, wie Nobelpreisträger ticken, Philosophen, Wissenschaftler und andere hoch-entanimalisierte Mitmenschen. Menschen, die denken, grübeln oder das Außerordentliche wagen. Wieso müssen denn die ticken? Ein Quantenphysiker tickt nicht, selbst wenn er/sie beispielsweise den Tick hat, die spukhafte Fernwirkung zu enträtseln, der Philosoph käme nicht einmal in die Nähe der letzten Fragen, wenn er bloß tickte. Die sogenannte innere Uhr tickt bei jedem und jeder mehr oder weniger gleich aber eine Headline „Wie tickt unser Tick . . . ähhähh . . . Dickdarm“ könnte blöder doch gar nicht sein.
Wie tickt die Uhrmacher-Innung? Das soll gerade noch durchgehen. Aber: Wie tickt Ihr Zeitmanagement? Ist doch bereits abgeschmackt. Ritze ratze, voller Ticke in die Bricke eine Licke? Das geht doch nicht. Das ist Sprachmord! Was uns zu dem oben gestellten Meditationsmantra führt.
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