Wenn's so weit ist

Wenn's so weit ist
Die Vorboten sind schon da, und wir haben monatelang auf die Erinnerung vergessen. Aber jetzt.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Zugegeben, wir haben an dieser Stelle hier sträflich ausgelassen. Die liebe Gewohnheit, schon früh und regelmäßig, am besten zu einem bestimmten Tag im Monat, an Bevorstehendes und erbarmungslos Nahendes zu erinnern, ist im pulsierenden Alltag lückenhaft geworden – auch in der Annahme natürlich, dass sich die Leser durch langjährige und penetrante Übung schon selbst erinnern mögen...

Nun aber erfuhren wir, dass in den Straßen Wiens längst Vorboten hängen, auf dass sie bald stimmungsvoll leuchten. Über die honigsüßen Dingse, die im Supermarkt seit August Vorfreude machen wollen, wollen wir nicht klagen, weil "man muss sie ja nicht kaufen" (© der geschätzte Kollege GUITAR). Und über den stadtverpestenden Duft klebrigen Gesöffs, die Abstands-freie  Enthemmtheit vor hölzernen Hütten und die Gehör und Gehirn beleidigende Kaufhaus-Dauerberieselung klagen wir, wenn’s so weit ist.

Ah ja: Morgen in zwei Monaten ist Weihnachten.

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