Verloren an der Selbstbedienungskasse
Wer es schon einmal geschafft hat, seinen Einkauf im Supermarkt erfolgreich an einer der Selbstbedienungskassen zu scannen und zu zahlen, dem sollte das goldene Rabattmarkerl-Abzeichen überreicht werden – dotiert mit acht zusätzlichen Minus-25-Prozent-Pickerln, von denen man aber nur maximal drei pro Tag und pro Einkauf einlösen darf, weil sonst wird man lebenslang fürs Rabattmarkeneinlösen gesperrt. So weit wird es bei mir nie kommen, denn ich scheitere regelmäßig an und vor diesen Selbstbedienungskassen. Nach mehrfachen Fehlversuchen machen diese Kassen mir ehrlich gesagt auch etwas Angst, es ist die Angst vorm Scheitern. Deshalb stelle ich mich lieber an der „normalen“ Supermarktkasse an – auch wenn ich dort gefühlt 20 Minuten warten muss, weil davor drei Personen ihren monatlichen Großeinkauf tätigen.
Selbstbedienungskassen wurden eigentlich nur dafür erfunden, um Konsumenten zu erniedrigen, klein zu halten, ihnen zu zeigen, dass man das alles allein gar nicht schaffen kann. Denn: Was in der Theorie großartig klingt, funktioniert in der Praxis nur selten: Wo ist beim Basmatireis der Strichcode? Wo finde ich am Display das Bio-Roggen-Mischbrot? Wie kann ich die Mohnschnecke bonieren, wenn ich nur eine Nussschnecke finde? Wer sich beim Scannen einen Fehler erlaubt, unabsichtlich die Limonade zwei Mal in den Warenkorb gibt, ist endgültig verloren. Das lässt sich nämlich nur von einer speziell dafür ausgebildeten und befugten Mitarbeiterin stornieren. Aber die wurde vor einer Woche wegrationalisiert. Also ist niemand da, der einem hilft. Kann man da irgendwo klingeln, jemanden ausrufen lassen, hilft weinen? Oder soll ich einfach laut Hilfe schreien? Hilfeeeeeeee!!!
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