Zu volle oder nicht vorhandene Aufzüge

Mit dem Kinderwagen in den Öffis unterwegs.
Marco Weise

Marco Weise

Wo ist der nächste Aufzug? Lange Zeit hat sich für mich diese Frage bei der Benutzung der Öffis nicht gestellt, da ich ja die Rolltreppe nehmen oder Treppen steigen kann – das fördert nicht nur den (nicht vorhandenen) Knackpopo, sondern ist ein effizienter und vor allem kostenloser Kalorienkiller. Seit dem ich Papa bin, bin ich aber aufs Liftfahren angewiesen. Denn alleine den voll beladenen Kinderwagen die Treppe raufzutragen, ist – glauben Sie mir – alles andere als der Gesundheit förderlich.

Daher Lift. Vor dem staut es sich aber gerne. Aber nicht deshalb, weil so viele Väter und Mütter mit dem Kinderwagen unterwegs sind oder ältere, gebrechliche Menschen, Menschen mit irgendeinem Handicap spazieren fahren. Nein, es sind viele junge Menschen, die zu faul zum Stiegensteigen, zu faul für die Rolltreppe sind. Oder rüstige Senioren, die plötzlich olympische Sprintqualitäten entwickeln, wenn es darum geht, vor einem in die Kabine zu huschen. Für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer bleibt so oft kein Platz mehr – sie müssen auf den nächsten Aufzug warten. Dabei sollte es sich doch längst herumgesprochen haben: Je seltener man den Aufzug nimmt, desto länger kommt man ohne ihn aus.

Abstellgleis

Auf einigen heimischen Bahnhöfen, wie zum Beispiel dem in meiner Heimatgemeinde (Aschbach Markt), stellt sich die Frage nach einem Aufzug gleich gar nicht. Es gibt nämlich keinen. Wer dort mit dem Kinderwagen aus dem Zug steigt, im Rollstuhl sitzt oder fußmarod ist, steht buchstäblich auf dem Abstellgleis. Ohne jemanden, der dort kräftig zupacken kann, bleiben einem nicht viele Optionen: Entweder Hilfe herbeitelefonieren oder mit dem nächsten Zug wieder zurückfahren – und hoffen, dass dort der Aufzug funktioniert. 

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