Was zur Hölle ...?

Was zur  Hölle ...?
Nadja Maleh über Kirchen, Titel und das Geld.

Wir alle wollen uns tief verbunden fühlen mit unseren Liebsten, mit der Menschheitsfamilie, aber auch mit etwas Höherem: Gott, Natur, Brad Pitt ... mit etwas Erhabenem eben! Was nährt Sie? (Außer Nutella.) Es gibt ja auch seelische Nahrung. Frieden, Schönheit, Freude. Die intensivste Emotion neben Liebe ist ja bekanntlich Angst. Was uns da helfen kann? Unter anderem Religion. Im Falle der Kirche: ein multinationaler Konzern mit Armutsgebot, das in winzigem Kontrast zum Gesamtvermögen steht. Nächstenliebe ist offenbar einige Milliarden Euro wert. Aber man lenkt seit einigen Jahren auf Sparkurs ein, der letzte Papst hat sogar die Vorhölle abgeschafft - wahrscheinlich wegen der Heizkosten. Cool. Einige Kirchen in den USA bieten spottbillige Ehrendoktortitel an. Die sind zwar kirchlich und nicht akademisch, aber wer fragt schon nach, wenn auf der Visitenkarte „Dr.h.c. Max Mustermann“ steht?! Gegen eine kleine „Spende“ kann man sich den Titel frei aussuchen. Hm, ich hätte gern den Doktor der Witzologie humoris causa. Obwohl, eigentlich spare ich ja auf eine Heiligsprechung. (Gut, in meinem Fall wäre es wahrscheinlich eher eine Scheinheiligsprechung.)

Was auch höllisch spannend klingt: ein Lehrgang für Teufelsaustreibungen. Das Geschäft mit dem Exorzismus boomt, vor allem in Italien. Hundertausende pro Jahr, che diavolo! Ok, viele Menschen sind tatsächlich besessen von Neid und Hass, aber wie wäre es mit Therapie, Herzensbildung oder Aufklärung statt Exorzismus? Nur so ein Gedanke. Es heißt ja, der Teufel schläft nicht. Und ich denk mir, der arme Kerl, Schlafstörungen sind ja äußerst unangenehm. Wie auch immer, bevor mich das brennende Gefühl beschleicht, auf der Stelle beichten gehen zu müssen, wünsche ich Ihnen tiefe Verbundenheit mit allem, was Sie glücklich macht!

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