Was jetzt?

Die Zeitumstellung wird abgeschafft, weil jeder was zur Zeit zu sagen weiß - und jetzt kommt man langsam drauf: und jetzt?
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Der schlimmste Unfug ist der, der schon bei seiner Entstehung erkennbar ist, sich sehenden Auges verbreitet – und niemand da, der ihn wieder einfängt. Zum Beispiel: das mit der Zeitumstellung.

Da hat die EU ihre Bürger abstimmen lassen. Eine Hand voll (im Vergleich zu allen) hat gegen das Umstellen votiert. Der EU-Chef hat scheinbar bürgernah reagiert: fein, nix mehr umstellen. Jedes Land sucht sich künftig aus, ob es ewigen Sommer oder Winter will, uhrzeitmäßig.

Jetzt, da in drei Wochen von Sommer- auf Normalzeit gedreht wird, melden sich die ersten Menschen und Staaten: Äh, und was jetzt? Kein hellerer Morgen im Winter mehr (Normalzeit), kein hellerer Abend im Sommer (Sommerzeit)? Oder alles durcheinander? Je nachdem, wo in Europa man auf die Uhr schaut?

Der Quell’ des Unfugs: Zum Thema Zeit weiß jeder was zu sagen, wie übers Wetter oder den Nachbarn. Eh schön. Aber es macht den Unfug nicht besser.

andreas.schwarz@kurier.at

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