Kurz darauf übernahm ein Fuhrwerksbesitzer die Bezeichnung Omnibus für seine Personenkutschen, die aufgrund ihrer Größe (im Gegensatz zu Postkutschen) wenn schon nicht „für alle“, so doch immerhin für viele geeignet waren. Rasch verbreitete sich die Bezeichnung von Frankreich aus in ganz Europa: Der Pferdeomnibus ist 1842 auch schon für Wien belegt. Nach der Einführung motorisierter Omnibusse entstanden zur Unterscheidung von den Pferdeomnibussen Begriffe wie Motoromnibus, Autoomnibus und schließlich, verkürzt, der heute noch gängige Autobus. Somit war die Wortendung -(i)bus zum eigenständigen Wort geworden – wie Begriffe wie Klein-bus oder Reise-bus zeigen.
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Auch die Benennung der Autofirma Audi hat einen interessanten sprachlichen Hintergrund. August Horch, Gründer der Horch Autos, hatte einst nach einem Streit mit dem Vorstand das Unternehmen verlassen. 1910 gründete er eine neue Firma – und benannte diese nach der lateinischen Übersetzung seines Familiennamens (Horch = höre = lat. audi!). Die Idee dazu stammte von einem schlauen Gymnasiasten (der zumindest die Imperative gut beherrschte).
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Nicht jede Autobezeichnung ist allerdings ein Glücksgriff. Der bei uns bekannte Mitsubishi Pajero hatte in Spanien kein Glück: Spanisch pajero bedeutet „Wichser“. Den wollte dort keiner fahren, weshalb das Modell schnell in Montero umbenannt wurde.
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Fundstück der Woche: „Für die Halbierung der Abgeordneten im Bundestag!“ (Berliner Plakat). – Die um ihre Gesundheit bangenden Abgeordneten waren über diese Formulierung „geteilter“ Meinung.
Wolfram Kautzky ist Philologe und geht gerne den Wörtern auf den Grund.
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