Voyeurismus

Voyeurismus
Ein "Publikumsliebling" wird wie die sprichwörtliche Sau durchs Dorf getrieben.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

 

Dürfen wir hier ausnahmsweise das Augenzwinkern lassen und ernst sein?

Ein Mann hat etwas getan bzw. geschaut, was zum Widerlichsten gehört, was man tun kann. Er ist geständig. Er ist in psychologischer Therapie. Wer solches schaut, muss krank sein. So weit, so abstoßend.

Aber seit einer Woche wird dieser „Publikumsliebling“ wie die sprichwörtliche Sau durchs Dorf getrieben, unter dem Titel: Wer wusste wann was? Hat der (linke) Kulturbetrieb zu lange zugeschaut? Wechseln (rechte) Populisten nun ihr Kleingeld? Geht „Corsage“ zur Oscar-Kür? Werden alle Filme gekübelt? Schaut man jetzt die Filme, um zu sehen, wie so einer …? Und immer sein Name/Bild Name/Bild Name/Bild als Symbol für den Skandal.

Das ist unerträglich. Nicht nur für den Mann, der seine Existenz ohnehin vernichtet hat. Hätte er sich früher überlegen müssen? Ja, hätte er. Überflüssigen Voyeurismus sollte man sich aber auch überlegen. Danke.

andreas.schwarz@kurier.at

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