#unhatehuman: Über Hass im Netz

#unhatehuman: Über Hass im Netz
Nadja Maleh über Wörter als Waffen.

Ich habe dieser Tage bei einer wichtigen Aktion mitgemacht. Der Fotograf Andreas Hochgerner zeigt mit seinem Fotoprojekt #unhatehuman auf, dass Betroffene von Hass im Netz nicht alleine sind.

Wörter können Waffen sein, und Hass-Kommentare können jeden betreffen, doch laut Studien sind das vor allem öffentliche Personen, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund. Und Donald Trump, aber der ist irgendwie in allem eine eigene Kategorie.

Doch nicht mal ihm wünsche ich Hass-Kommentare an den Hals (... obwohl, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus. Gell, Mister Trump?!).

Bei mir kommt also viel zusammen: öffentliche Person UND Frau UND Migrationshintergrund väterlicherseits. Jackpot! „Trotzdem“ kann ich glücklich verkünden, dass ich so gut wie nie üble Kommentare bekomme!

Meinungsfreiheit ist ein grundlegendes Menschenrecht, es ist aber leider für einige gleichbedeutend mit ihrem ganz persönlichen Recht auf Herabwürdigung. Doch Hass ist keine Meinung. Und darf nicht akzeptiert oder gar zur alltäglichen Norm werden.

„Jo, der ... Ding ... der ist hoit a Wappler, loss eam!“ Nein, der Ding muss in seine Schranken verwiesen werden. Dazu ein schönes Erlebnis: Ein paar Fans haben letztens unter einem meiner Facebook-Posts offenbar einen negativen Kommentar (absurde erfundene Unterstellungen) gelesen und diesen Kommentator daraufhin freundlich, aber klar in seine Schranken verwiesen.

Sie haben mir Rückendeckung gegeben, solidarisch Stellung bezogen, sodass ich mich gar nicht mehr selber rechtfertigen musste. Was für ein Geschenk! Es ist eine hohe Kunst, Hass nicht mit Hass zu kontern. Sondern mit Argumenten, Fakten, Humor, neuen Sichtweisen oder mit Blockieren, Löschen oder einer Anzeige. Und im Notfall tut’s auch mal ein Stinkefinger Emoji!

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