Erratum auf Isländisch: mehr tl und mehr Troll

Axel Halbhuber ist zurück aus Island - mit Erklärungen von Lesern und Leserinnen zur Frage, warum es denn jetzt Island und nicht Eisland heißt.
Axel Halbhuber

Axel Halbhuber

Ich bin aus Island zurück (auf meiner Facebook-Seite kommen aber noch Beiträge, da sieht man einmal, dass die Zeitung manchmal schneller ist als Social Media) und danke herzlich all den Leserinnen und Lesern, die auf meine Island-Fragen der Vorwoche so viele Antworten geschickt haben. Ein Auszug:

Einige haben mich – meist freundlich, einmal harsch – auf einen Fehler bei meinem Lautschriftversuch zum berühmten Vulkangletscher Eyjafjallajökull (E-ia-fiatla-jöküll, wie ich schrieb) aufmerksam gemacht: Ich habe zwar das erste Doppel-l richtigerweise zum „tl“ gemacht, aber nicht das zweite. Richtig wäre E-ia-fiatla-jökütl.

Viele Antworten gab es zu meiner gekalauerten Frage, wieso Ísland (auf Isländisch) denn auf Englisch (gemäß der isländischen Bedeutung) Iceland heißt, auf Deutsch aber nicht Eisland. So schrieb Karl M., dass „die skandinavischen Sprachen alle dem nordgermanischen Sprachenkreis angehören, daher die Bezeichnung im germanischen Sprachraum unverändert Island blieb“. Irene P. dazu: „Durch eine Lautverschiebung im Germanischen wurde aus Eisland Island. Wobei das I ein langes I ist.“ Und Bernhard H. aus Linz etwa: „Einige Wikingerschiffe entdeckten Island, befanden es als lebenswert und wollten einen großen Nachzug verhindern. Deshalb schickten sie ein Schiff zurück mit der Info, dass sie nur eine unlebenswerte Insel voller Eis gefunden hätten. Später passierte dasselbe mit umgekehrten Vorzeichen mit Grönland.“ Und nicht ganz ernst, aber lesenswert erklärte es Günter K.: „Als die österreichische Polarexpedition (Payer, Weyprecht) 1872 die ersten Aufnahmen nach Hause brachte, wurden die Forscher gefragt, ob dies ein riesiger Eisberg sei. Die Antwort war: is Land.“

Leser Günther W. aus Wien, der selbst zweimal dort war, verweist auf die von mir unerwähnten Trolle – um die es in Island oft geht. Die hätten dort mehr Bedeutung als die „legendären Elfen“. Da wage ich einen Widerspruch: Öffentlich finanzierte Uni-Studien zu Elfen, Baustopps und Umfahrungen wegen Elfenbehausungen und Elfenbeauftragte beim Bauamt zeugen davon, wie ernst die Isländer ihre Elfen nehmen. Sie sind wie die Trolle huldufólk (verborgene Völker), nur dass die Trolle meist bös’ sind, dafür versteinern sie beim Kontakt mit Sonnenlicht und bleiben damit (mit viel Fantasie) sichtbar. Die Elfen sieht man nur, wenn sie das wollen. Sagen die Eisländer.

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