Trockener Jänner

Es liegt im Trend, damit zu prahlen, dass man ein Monat promillebefreit durchs Leben kommt
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Zu Weihnachten und Silvester haben viele das Übliche bekommen – ein paar Zusatzkilos um die Hüften und ein schlechtes Gewissen der eigenen Leber gegenüber. Da kommt ein Trend, der aus Großbritannien zu uns rübergeschwappt ist, gerade recht. Dry January, also trockener Jänner. Ein Monat frei von Alkohol. Detox für Leber, Figur und Psyche.

Aus psychologischer Sicht ist es neuerdings besonders wichtig, nicht still vor seinem Mineralwasser zu sitzen. Sondern bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zu betonen, dass man Verzicht übt bzw. sein eigenes Durchhaltevermögen unter Beweis stellt. Nur Spaßbremsen hinterfragen, wie viel Sinn so ein promillefreier Monat macht. Zumindest für jene, die ihren Alkoholkonsum im Fasching wieder hochfahren und dann bis Jahresende konstant halten. Das ist aufs Jahr hochgerechnet so vielversprechend, wie ein Jahresabo im Fitnesscenter, das man ab Februar nur noch von außen sieht.

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