Tempo raus
Was für eine atemlose Zeit, die letzten sieben Tage. Erst der Nationalfeiertag mit Fahnen und Reden sowie Politiker- und Panzerschauen in Wien – und niemand weiß, was die Schauer treibt. Dann die vielbeworbenen Festivitäten Halloween und Weltspartag in einem – was irgendwie passt, weil Süßes kriegten die Kinder auf den Straßen, und Saures stößt einem auf, wenn man schaut, was man fürs Sparen noch kriegt. Dazwischen Städtetrips, ganz schnell – dorthin, wo alle sich drängen, aber Fenstertag ist Fenstertag, Hauptsache.
Zu guter Letzt Allerheiligen, wo die Dagebliebenen und die Hinterbliebenen in Kolonnen auf den Friedhof hetzen, um zu gedenken. Dabei ist der Totengedenktag heute, Allerseelen. Vielleicht ist ja jetzt ein Moment Zeit, Tempo rauszunehmen. Tief ein- und auszuatmen. Die Augen zu schließen. Innezuhalten. Sich seiner selbst und seiner Lieben, der hiesigen und der gegangenen, zu besinnen. Ehe keine Zeit mehr ist.
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