Sünden
Mit Bausünden – Quader auf Museen, leer stehende Beton„Villen“ in Heurigengegenden, Monstertürme ohne architektonischen Pfiff – verhält es sich in Wien ja so: Sie geschehen vor aller Augen. Sie sind nicht rückgängig zu machen. Und niemand wird zur Verantwortung gezogen. Von Sich-Schämen gar nicht zu reden.
Im dörflichen Grätzl Alt-Penzing nähert sich eine Bettenburg mit mehr als 500 Wohnungen ihrer Finalisierung, und der Euphemismus „Kennedy Garden“ ist in diesen bis zehnstöckigen Betonschluchten nicht zu toppen. Der Alt-Penzinger Charme ist dahin. Das benachbarte Albtraumprojekt „Alice in Cumberland“, das den letzten Bäumen dort den Garaus macht, ist nur noch Draufgab’.
Und wer schämt sich? Der Grüne Christoph Chorherr, der sich mit Verve für „Kennedy Garden“ stark gemacht hat (und grad ein paar andere Probleme mit Sich-für-Bauprojekte-stark-Machen hat)? Der Bauträger? Der Bezirk? Die Stadt Wien? Niemand. Hauptsache fertig. Weiter zur nächsten Sünde.
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