Nur ja nicht

Nur ja nicht
Wenn Prominente wüssten, wohin sie nach ihrem Tod Straßennamen-technisch verräumt werden
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

 

Nicht prominent zu sein, hat auch einen Vorteil: Man muss sich zu Lebzeiten nicht darum kümmern, im Tode nur ja nicht als Straßenschild zu enden.

Dort, wo im hässlichsten Teil Heiligenstadts einander Bürohaus und Smartmentklotz gute Nacht sagen, haben sie einen der größten Europäer des Landes zwischen Bahnhofhinterwand und Garagenzufahrt verpflanzt (Alois Mock Gasse); Niki Lauda, nach dem einige den Flughafen benannt haben wollten (aber da war die AUA vor), ziert jetzt ein Taferl im allerallerhintersten Fluggelände-Eck (Niki Lauda Allee); und den Kabarettisten Helmut Qualtinger und Gerhard Bronner fiele viel ein zu ihrem Gassenverbleib in den Beton-Urnen um Hauptbahn- und ehemaligen Schlachthof.

Da wollte man lieber noch ein Gässlein in der Seestadt sein, was auch nicht allen zuteilwerden kann, weil die sind weiblich Verblichenen vorbehalten. Mithin: Lieber vergessen sein, als mit solchen Gassen in die Ewigkeit.

andreas.schwarz@kurier.at

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