Stoff-Ungetüme sorgen für Furore
Die Prinzen William und Harry haben sich bereit erklärt, die historische Kreation der Designer Elizabeth und David Emanuel der Öffentlichkeit zu präsentieren (Kensington Palast, bis 2. 1. 2022). "Rückblickend war es im typischen 80er-Jahre-Stil gehalten, übertrieben pompös," erzählte mir Elizabeth Emanuel in London. "Wichtig war, dass das Kleid schwer zu kopieren ist."
Genau das wollte auch das Label Susan Small verhindern – und hütete 1973 ihren Brautkleid-Entwurf für Prinzessin Anne aufs Strengste. Ohne Erfolg: Schon wenige Stunden nach der TV-Übertragung der Hochzeit mit Mark Phillips tauchten teure Kopien in der Oxford Street auf.
Das kürzeste Hochzeitskleid aller royalen Zeiten trug Stéphanie von Monaco, als sie 1995 Bodyguard Daniel Ducruet heiratete (es war ja auch eines der kürzesten Ehebündnisse).
Mabel Wisse Smit trug an der Seite des niederländischen Prinzen Friso ein 248-Mascherl-Ungetüm, von Viktor & Rolf in 600 Arbeitsstunden gefertigt. Der dänische Modeschöpfer Uffe Frank musste in die Robe von Mary Donaldson in Höhe ihres Herzens den Ehering ihrer verstorbenen Mutter einnähen (für die Hochzeit mit Prinz Frederik, 2004).
Als aus der Journalistin Letizia Ortiz im selben Jahr die Frau von Spaniens Felipe wird, spürt sie die Macht der Schwiegermutter Sophia. Sie muss den damals 86-jährigen Designer Manuel Pertegaz auswählen.
Kronprinzessin Victorias Brautkleid war eine kleine Revolution, denn mit kurzen Ärmeln so viel Haut zu zeigen, war sowohl im Hochadel als auch im kühlen Schweden unüblich.
Italiens Zar Giorgio Armani mutete Charlène Wittstock 2011 als Braut von Monacos Albert II. allerhand zu: 20.000 Perlen, 40.000 Kristalle, 30.000 in Gold gefasste Steine, 50 Meter Duchesse, 80 Meter Organza, 20 Meter Tüll-Schleppe.
Und die Bräutigame? Schon die legendäre Coco Chanel (1883–1971) erkannte: "Ein Mann kann anziehen, was er will. Er bleibt doch nur ein Accessoire der Dame."
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