Sprache ist süß
Es ist nun mal so, dass das Das, das das Das ist, nichts anderes, als das Das, das es auch ist, sein kann. Dass das Deutsche uns leider bei Weitem nicht so leicht von der Hand geht wie ein Ehering, sollte spätestens jetzt für uns alle einleuchtender sein, als jeder Bühnentechniker. Denn wenn man den Blinker betätigt, um sich am Autobahnparkplatz auszurasten, oder den Blinker betätigt, um am Autobahnparkplatz völlig auszurasten, versteht man wie fern der sprachliche Nahverkehr in unserer geliebten Mother’s tounge sein kann. Eine Autobahnausraststation gibt es trotz des großen Bedarfs vieler Verkehrsteilnehmer, meines Wissens nach nicht. Ungleich wichtiger ist diesbezüglich ohnehin die Tatsache, dass wir gewillt sind häufiger etwaige Straßensperren zu umfahren, als unschuldige Mitmenschen umzufahren. Wobei Letzteres höchstwahrscheinlich wieder eine Straßensperre zur Folge hätte, die es zu umfahren gälte und dann führen wir mit der Kirche ums Rote Kreuz.
Des Weiteren gibt es in der wunderbarsten Sprache auf Erden lediglich vier Wörter, die auf -nf, also auf Nordpol-Friedrich, enden. Eine Stadt in der Schweiz – klar. Eine halluzinogene Nutzpflanze – logisch. Das essenziellste Utensil, welches einem Würstelstand je ausgehen kann – bravo! Die ersten Drei haben Sie schnell gemeistert. Aber was ist das vierte Wort? Sie benutzen es täglich viel öfter, als alle drei anderen in einer Woche zusammen? Es ist beispielhaft, dass unser wundervoller Chaoskosmos „Deutsch“ auch hier mit einer unnachvollziehbaren Einfachheit glänzt, die ihres Gleichen sucht und jeden Muttersprachler auf die Gesichtspalme bringt. Die Liebe zur Sprache lässt mich täglich staunen, lernen, lachen und realisieren, wie wenig zutreffend die Aussage ist, dass ich gut Deutsch spreche. Vielleicht sind wir dahingehend etwas gnädiger mit all jenen, die diesbezüglich, nicht wie wir, mit einen Riesenvorsprung gesegnet sind? Aja, da war noch was ...
Zählen Sie einfach von 1–10 und genießen Sie Ihre Sprache.
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