Signore Hündchen muss abspecken
Neulich spielte Signorino Hündchen mit einem athletischen Jagdhund nachlaufen. Die zwei hatten eine Mordsgaudi. Ihnen zuzuschauen war höchst unterhaltsam, bis die Jagdhundbesitzerin ausrief: „Jööö, wie schnell das Moppelchen laufen kann!“
Die Tierärztin ist ähnlicher Meinung, und nun muss unser Wauwau abnehmen. Der Dottore Amore leidet mit seinem BFF (Besten Fell-Freund) mit. In Süditalien gilt als Zeichen der Zuneigung, diejenigen, die man lieb hat, zu mästen. Dass Signore Hündchen abspecken muss, liegt tatsächlich weniger an uns als an seiner Genetik. Andere Hunde können futtern, was sie wollen, unserem legt sich das Fett auf die Rippen, wenn er nur an einem Ochsenziemer schnuppert.
Der kleine Kasperl liegt mir wirklich am Herzen, und so habe ich beschlossen zu verhindern, dass er sich eines Tages als Knackwurst rollend fortbewegt. Dass der Hund seinen Unmut darüber kundtut, bricht wiederum meinem Mann das Herz. „Bitte, darf ich ihm nur ein Blatt Schinken geben?“, fragt er, wenn er sich, leidenschaftlich angeschmachtet vom Wuffi, ein Panino belegt. „Ich halte das nicht aus, tu was!“, klagt er, wenn der Hund vor seinem Diätfutter kauert und versucht, es kraft seiner Wünsche in etwas Schmackhafteres zu verwandeln.
Zu langen Spaziergängen gezwungen
Wann immer die beiden allzu sehr lamentieren, zwinge ich sie zu langen Spaziergängen, nach denen sie erschöpft auf der Couch zusammenbrechen und keine Energie mehr haben, um Leckereien zu betteln.
Mittlerweile komme ich mir vor wie die Gesundheitsministerin unserer achtbeinigen Kleinfamilie und fühle mich entsprechend furchtbar. Es gibt nichts Schlimmeres, als denjenigen, denen man das Leben leichter machen will, selbiges zu erschweren. Doch es gilt, hart zu bleiben, denn letztendlich tut man den Lieblingen damit einen Gefallen. Egal wie viel man deshalb angeraunzt, angesudert und angeknurrt wird.
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